Aktiv den Herbst erleben

Wanderlust. „Der Herbst ist der Frühling des Winters“, sagte einst der französische Maler Henri de Toulouse-Lautrec. Es ist die Jahreszeit, in der sich die Natur noch einmal von ihrer schönsten Seite zeigt. Für uns Menschen bietet der Herbst eine perfekte Möglichkeit, um die wunderbaren Landschaften Österreichs zu erleben. Begleiten Sie uns über Stock und Stein auf einer Wanderung durch den Herbst …

Der Berg ruft“ ist nicht nur der Titel des Filmes über die Erstbesteigung des Matterhorns, sondern ebenso das Motto Hunderttausender Österreicherinnen und Österreicher, die in den kommenden Wochen Ausflüge in die Natur geplant haben. Ob diese „nur“ auf den Wiener Hermannskogel führen, dessen Gipfelkreuz auf 544 m ü. A. ist, oder ob man sich einen Berggipfel auf über 3000 m. ü. A. in den Alpen auswählt, ist dabei zweitrangig. Jede Erklimmung bis zum Gipfelkreuz ist ein Erlebnis. Glücklicherweise sind wir in Österreich von der Natur so verwöhnt, dass man von beinahe jedem Ort des Landes bei guter Sicht einen Berggipfel zumindest erahnen kann. Die Suche nach einem geeigneten Wanderziel sollte somit keine große Herausforderung darstellen. Wenn man das Ziel der Reise auserkoren hat, fehlt nur noch gutes Wetter für den perfekten Wandertag. Nicht zu heiß, aber dafür stabil – das sind die besten Voraussetzungen für einen Wanderausflug. Das alles bietet der Herbst.

Über Stock und Stein

Jede Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt – und eigentlich sogar schon etwas davor. Ein gut gepackter Wanderrucksack muss immer am Mann oder an der Frau sein. Zudem empfehlen wir vor jeder Wanderung ein kurzes Aufwärmprogramm. Ein paar Dehnungsübungen reichen aus, um Kreislauf, Gelenke und Muskulatur in Schwung zu bringen. Dann kann es endlich losgehen. Egal, wie weit der Ausflug geht, Folgendes sollten Sie bei jeder Wanderung beachten: Wanderlust

  • Die Bergsonne: In den höheren Regionen des Landes steht man zu dieser Jahreszeit häufig bei Temperaturen um den Nullpunkt auf. Sobald die Herbstsonne erwacht, steigen die Werte allerdings rasch nach oben. Vorsicht: Mit jedem Höhenmeter nimmt die UV-B-Strahlung zu. Pro 1000 Höhenmeter sind es in etwa 15 %. Somit steigt die Sonnenbrandgefahr am Gipfel an! Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor gehört daher in jeden Wanderrucksack. Tragen Sie zudem beim Wandern stets eine Kopfbedeckung.
  • Tiere: Die Natur gehört uns allen, in erster Linie jedoch der Tierwelt. Leider kommt es gelegentlich zu Unfällen, insbesondere mit Kühen. Grundsätzlich sind diese sehr friedsame Tiere, die nur ungestört fressen wollen. Sind jedoch Kälber in der Nähe oder fühlen sie sich bedroht, kann eine Kuh attackieren. Halten Sie daher stets genügend Sicherheitsabstand. Wenn Sie mit einem Hund unterwegs sind, ist besondere Achtsamkeit gefragt.
  • Verletzungen rasch behandeln: Eine kurze Unachtsamkeit reicht meist schon aus, dass man umknöchelt, stolpert oder ausrutscht. Auch „kleinere“ Verletzungen wie Schürfwunden, Prellungen, Zerrungen etc. müssen erstversorgt werden. So lassen sich die Schmerzen lindern, eine Infektionsgefahr mindern und der Heilungsverlauf ankurbeln.
  • Sauberkeit: Bedauerlicherweise hinterlassen Wanderer manchmal Abfälle auf den Bergen. Da Mistkübel auf Wanderwegen aber logischerweise rar sind, sollte man mehrere kleine Sackerl für den Abfall dabeihaben.
  • Rückweg: Die meisten Unfälle beim Wandern passieren im wahrsten Sinne des Wortes auf den letzten Metern. Hauptverantwortlich dafür ist häufig die Müdigkeit. Planen Sie daher Ihre Routen so, dass Ihnen genügend Kraft für den Rückweg bleibt.
  • Planung: Ein Handy ist natürlich ein guter Wegbegleiter, allerdings ist der Empfang in den Bergen oftmals schlecht. Eine Wanderkarte oder ein ausgedruckter Plan hilft Ihnen, immer dem richtigen Weg zu folgen.

Am Gipfel angekommen

Endlich geschafft! Der majestätische Blick vom Gipfelkreuz aus über die prächtige Natur Österreichs lässt die Herzen höherschlagen. Was gibt es Schöneres, als nach den Anstrengungen einer herrlichen Wanderung erschöpft, aber glücklich am Ziel angekommen zu sein? Kehrt man danach noch in einer gemütlichen Hütte auf eine kräftige Suppe oder eine deftige Brettljause mit regionalen Produkten ein, ist das Glück vollkommen! Neben den unzähligen Glücksgefühlen profitiert unser gesamter Körper immens von den Strapazen (siehe Kasten). Falls Sie selbst nicht mehr – oder viel­leicht auch nur aktuell nicht – in der Lage sein sollten, die großen Gipfel zu erreichen, raten wir Ihnen zu einem gemütlichen Herbstspaziergang. Alleen, Wiesen, Wanderwege und Parks sind wieder von zahllosen bunten Blättern bedeckt wie ein Bergmassiv vom Eis ewiger Gletscher. Schreitet man durch das raschelnde Herbstlaub hindurch, fühlt man sich sogleich eins mit der Natur, fast wie oben am Gipfelkreuz. Wir wünschen Ihnen wunderbare Wanderungen durch den goldenen Herbst!

6 Gründe, warum wandern wunderbar ist

Das Herz liebt Wandertouren: Bewegung tut unserem Herz gut, indem sie zur Bildung neuer Blutgefäße beiträgt und somit das Herz stärkt. Zudem wird die Belastbarkeit des Herzens verbessert, wenn wir mit mäßiger Belastung regelmäßig wandern.

Die Haut blüht auf: Sogar das Hautbild zählt zu den Gewinnern einer Wanderung, denn wenn wir in Bewegung sind, wird die Durchblutung angeregt und die Haut ideal mit allen wichtigen Stoffen von innen versorgt. Zudem bilden wir dank des Sonnenlichtes wertvolles Vitamin D.

Wandern hilft gegen Stress: Während man die Sorgen und den Alltagsstress im Tal zurücklässt, kann man auf den Bergen richtig durchatmen und so manche Dinge mit etwas Abstand gelassener betrachten. Am Ende des Tages ist man dann wieder mit neuer Energie bereit für die kommenden Aufgaben.

Gelenke laufen wie geschmiert: Zur Vorbeugung von Arthrose und als Gegenmaßnahme gegen bereits bestehende leichte Probleme mit Knorpeln oder Gelenken sind schonende Sportarten wie Wandern oder Walken empfehlenswert. Um Überbelastungen zu vermeiden, sind Nordic-Walking-Stöcke hilfreich. Leiden Sie unter akuten Schmerzen, sollten Sie Belastungen mit dem Arzt bzw. der Ärztin Ihres Vertrauens absprechen.

Abnehmen: Wie viele Kalorien wirklich auf der Strecke bleiben, hängt jeweils vom Schwierigkeitsgrad der Tour ab. Zwischen 350 und 550 Kalorien pro Stunde sind aber locker möglich.

Das Gehirn liebt Wandern: Ob Einstein gern wanderte, können wir Ihnen leider nicht beantworten. Aber womöglich kam er in den Bergen auf die Lösungen für viele Probleme. Denn das Gehirn profitiert von sportlicher Betätigung im Freien enorm.

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