Heilpflanze des Monats – Beinwell

Heilpflanze des Monats – Beinwell (Symphytum officinale). Bereits die Koryphäen der Heilkunde im Mittelalter wie Paracelsus oder Hildegard von Bingen nutzten die Kräfte des Beinwells für diverse Heilzwecke. Besonders häufig in Verwendung war der Beinwell unter anderem bei der Behandlung von Knochenbrüchen, ­Verstauchungen und Wunden.

Wo findet man die Heilpflanze des Monats?

An Bachufern, Gewässerrändern, Gräben und in feuchten Gebüschen regelmäßig zu finden. Eine bereits weit verbreitete Abart ist der Kauka­sische Beinwell (Comfrey), der stark wuchert und die heimischen Arten dort, wo er aus Gärten auswildert, verdrängt. Auch er ist heilkräftig.

REZEPT: Beinwellbalsam

Aus 2 bis 3 frischen Beinwellblät­tern lässt sich ein Wundbalsam her­stellen. Die Blätter klein zerpflü­cken, mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, dann 10 Minuten ziehen lassen, abfiltern und nach der Abkühlung verwenden. Mit diesem Balsam werden Wunden betupft sowie kleinere Verbrennungen und Ausschläge behandelt.

Aufbewahrung

Man reinigt die ausgegrabenen Wurzel­stöcke, schneidet sie in Teile, fädelt diese wie Apfelringe auf eine Schnur und lässt sie in der Sonne oder im Halbschatten trocknen. In Porzellan- ­oder Glas­behältern lagern.

Bekannte Anwendungen (u. a.):

Einreibungen und Umschläge mit der schleimigen Tinktur wirken bei Gicht­- und Rheumaschmerzen. Bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und sonstigen Muskel- oder Knochenverletzungen (Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung) ist frischer Beinwellwurzelbrei unentbehrlich und hat die beste Wirkung. Hat man keine frischen Wurzeln zur Hand, kann man sich mit dem getrockneten Wurzelpulver begnügen, das man in heißem Wasser auflöst. Die Wirkstoffe fördern die Zellneubildung und sorgen dafür, dass sich Blutergüsse schneller auflösen. Die Tinktur oder der Tee von der Wurzel fördert außer der Gewebebildung auch den Knochenaufbau, außer­dem wird Durchfall geheilt.

Magisches

Beinwell wurde bei Brüchen eingesetzt. Man grub die Wurzel aus, brach sie in zwei Teile, bandagierte sie und stellte sie in die Ecke. Ein Analogzauber sollte die Genesung des Kranken fördern. Eine zweite Möglichkeit war, den Kot eines Bruchkranken gemeinsam mit einer Beinwellwurzel an der Ostecke des Hauses mit den Worten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und
des Heiligen Geistes“ zu vergraben.

Spezielle Beinwellsorten (u.a. Symphytum x uplandicum) sind frei von Pyrrolizidin-Alkaloiden (leberschädigend) und anderen Schadstoffen und finden sich in Schmerzsalben wieder.

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