Eine haarige Angelegenheit

Gene haben einen großen Einfluss auf unser Haar. Sie entscheiden nicht nur über Farbe und Dichte oder ob die Haare frühzeitig ergrauen, sondern auch über Wachstum und Ausfall. Wir verraten Ihnen, welche Ursachen für Haarausfall dahinterstecken und was Sie dagegen tun können.

Sehen wir uns Fotos aus unserer Kindheit an, sind wir oft über unsere Haarpracht verwundert. Hatte man früher beispielsweise einen richtigen Lockenkopf, ist das Haar heute glatt. Wo damals eine dichte Löwenmähne prangte, befindet sich nun ausgedünntes Haar. War man als Kind noch strohblond, bewegt sich der Farbton heute zwischen Dunkelbraun und Schwarz. Doch warum verändern sich unsere Haare im Laufe der Jahrzehnte so stark? Und welche Ursachen für Haarausfall gibt es?

Haare als Spielball von Hormonen und Genen

Grundsätzlich liegen unsere Haare einem Kreislauf zugrunde, der sich in drei Abschnitte unterteilen lässt: die Pubertät, die Wechseljahre und das fortgeschrittene Alter zwischen Anfang und Mitte 70. In diesen Zeiträumen können sich die Haare nicht nur verändern, sondern auch ausdünnen. Ursachen für Haarausfall und andere Veränderungen ist in diesem Fall auf unseren Hormonhaushalt zurückzuführen, denn dieser durchläuft währenddessen große Veränderungen. Neben Hormonen spielen aber auch unsere Gene eine entscheidende Rolle. Sie legen schon lange, bevor uns überhaupt Haare am Kopf wachsen, deren späteren Veränderungen fest.

Der Haarwachstumszyklus

Unsere Haare unterliegen noch einem weiteren fortwährenden Kreislauf – ihrem eigenen Lebenszyklus, der sich unser ganzes Leben lang wiederholt. Dieser lässt sich ebenfalls in drei Phasen unterteilen. Bis zu 85 % aller Kopfhaare befinden sich in der Wachstumsphase (Anagenphase). In dieser Zeit, die zwischen 2 und 6 Jahre dauert, werden sie länger und dicker. Darauf folgt die Übergangsphase (Katagenphase), in der die Haarwurzel nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird und schrumpft. Sie macht sich für die letzte Phase bereit – die Ruhe- bzw. Ausfallphase (Telogenphase). Die Stoffwechselaktivität der Haarfollikel wird in diesem Stadium eingestellt, das Haar verkümmert und fällt aus. Nun kann der Haarzyklus zur Wachstumsphase zurückkehren und von Neuem beginnen. Ist dieser Haarzyklus allerdings gestört, etwa durch eine beschleunigte oder eine verkürzte Wachstumsphase, ist Haarausfall die Folge.

Eine volle Haarpracht als Zeichen von Schönheit und Kraft

Verabschieden sich die Haare, findet man sie überall: in der Bürste, in der Dusche, auf dem Kopfkissen oder irgendwo am Boden in der Wohnung verteilt. Da stellt sich vielen die Frage: Ist das noch normal? Oder leide ich an Haarausfall? Die gute Nachricht: Zwei Haare am Kopfkissen, drei im Waschbecken und fünf weitere in der Haarbürste sind noch lange nicht besorgniserregend. Auch wer täglich ca. 100 Haare verliert, liegt noch immer im Normalbereich. Bei der Haarwäsche können es sogar bis zu 300 Stück sein. Dafür sollten sich jedoch am darauffolgenden Tag weniger Haare verabschieden. Werden es hingegen mehr, ist durchaus Grund zur Sorge gegeben. Immerhin gilt eine lange Wallemähne als Ausdruck von Sinnlichkeit und Anziehungskraft. So verdrehte schon die schöne Lorelei den Schiffsmännern die Köpfe, wenn sie hoch oben auf dem Felsen ihr goldenes Haar kämmte. Kaiserin Sisi betrieb einen regelrechten Kult um ihr langes Haar, dem sie einen großen Teil ihrer Schönheit verdankte. Haarverlust kann deshalb insbesondere für Frauen – aber auch für Männer – zu einer großen psychischen Belastung werden.

Der Rettungsanker bei Haarausfall

Nur wenn die Haarfollikel gesund und intakt sind, können die Haare richtig wachsen. Die richtige Pflege ist daher sehr wichtig. Styling-Reste von Haargels oder Haarsprays, Schweiß sowie Talgablagerungen bleiben hartnäckiger hängen, als viele denken mögen. Dies führt nicht nur zu plattem, strähnigem Haar, sondern verstopft auch die Poren. Dadurch wird die Entstehung von Pickeln, unangenehmem Juckreiz und Ekzemen begünstigt, die das Haarwachstum negativ beeinflussen. Bei Haarausfall gilt es daher die Balance der Kopfhaut wiederherzustellen. Besonders homöopathische Mittel zum Einnehmen sind hierfür empfehlenswert. Sie regen die körpereigenen Selbstheilungskräfte an, sodass eine Normalisierung der Kopfhaut hervorgerufen wird und die Haare wieder stark und kräftig nachwachsen können.


Fun Facts

Ein Mensch besitzt rund 5 Mio. Haarfollikel. Eine Million davon befinden sich auf dem Kopf.

Im Durchschnitt variiert die Haarmenge auf der Kopfhaut zwischen 80 000 und 150 000 Haaren. Übrigens: Blondinen haben die meisten, Rothaarige die wenigsten Haare auf dem Kopf.

Laut einer US-Studie wirken kahlköpfige Männer dominanter und intelligenter auf ihr Umfeld.





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