Jucken, kratzen, bluten: Durchbrechen Sie den Teufelskreis!

Neurodermitis ist in den westlichen Ländern längst zu einer Volkskrankheit geworden. Rund 280.000 Menschen sind allein in Österreich betroffen – Tendenz steigend. Die Krankheit zeichnet sich vor allem durch Entzündungen und quälenen Juckreiz aus. Mit cortisonfreier Pflege lindern Sie das Leiden.

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische, immer wiederkehrende, entzündliche Hauterkrankung mit Ausschlag und quälendem Juckreiz. Die Krankheit tritt v. a. in den Ellbogen und Kniebeugen auf und kommt in Schüben. Auf symptomfreie Phasen folgen Zeitabschnitte mit Beschwerden, jedoch können diese stark variieren: Bei einigen Patienten treten die Beschwerden sehr intensiv auf, während bei anderen die Erkrankung recht mild verläuft.

Gestörte Hautbarriere

Die Ursachen für neurodermitische Haut sind noch nicht vollständig geklärt. Gesunde Haut besteht aus einer äußeren Hautschicht, der sogenannten Hornschicht. Diese bildet zusammen mit dem von der Haut produzierten Fett eine stabile Barriere, welche die Haut vor äußeren Einflüssen und Feuchtigkeitsverlust schützt. Bei Neurodermitikern ist diese Hautbarriere gestört, sodass Fett und Feuchtigkeit nicht gespeichert werden, sondern entweichen. Dadurch wird das Fett schlecht über den Körper verteilt, und Keime sowie chemische Reizstoffe können leicht eindringen. Die Folge: Die Haut wird extrem trocken und empfindlich, leicht entzündbar und schuppig. Besonders im Winter treten die Beschwerden vermehrt auf; denn wenn die Temperaturen unter sieben bis acht Grad Celsius sinken, stagniert die Talgproduktion, und die Feuchtigkeit verdunstet noch schneller. Warme Heizungsluft trocknet die Haut zusätzlich aus.

Intakte Haut vs. beschädigte Hautbarriere

Grafik einer intakten und einer gestörten Hautschutzbarriere. Hautbarriere. Quälender Juckreiz
So unterschiedlich die Krankheit auch verläuft – eines haben alle Neurodermitiker gemeinsam: Ihre Hautbarriere ist durchlässiger als normal.

Quälender Juckreiz

Neurodermitis zeichnet sich aber nicht nur durch eine gestörte Hautbarriere und Ausschlag aus, sondern auch durch teils unerträglichen Juckreiz. Dieser beeinträchtigt die Lebensqualität von Betroffenen stark und kann mitunter sogar den Schlaf stören; es ist im wahrsten Sinne des Wortes „zum Aus-der-Haut-Fahren“. Reflexartig beginnt man sich zu kratzen. Dabei sollte man genau das vermeiden! Durch Kratzen entstehen nämlich Entzündungen, und die Haut wird noch sensibler und empfindlicher. Ist die Haut erst einmal aufgekratzt, können unschöne Narben entstehen und infektiöse Bakterien leicht eindringen. Der Juckreiz verstärkt sich folglich erst recht, und ein Teufelskreis beginnt. Diesen gilt es rasch zu unterbrechen.

Ist die Hautbarriere gestört, kommt es zu einem quälenden Juckreiz.

Behandlung ohne Cortison

Cortison ist nach wie vor das Standardmittel bei akuter Neurodermitis. Zur Langzeitbehandlung sollte es aber nicht unbedingt verwendet werden. Immerhin gibt es viele natürliche Wirkstoffe, die Juckreiz lindern und die Haut pflegen. In Ihrer Apotheke finden Sie cortisonfreie Alternativen zur Behandlung von neurodermitischer Haut. Produkte mit dem Wirkstoff der Kamille haben sich beispielsweise schon lange bewährt. Die Kamille wirkt beruhigend, entzündungshemmend und antibakteriell. So regenerieren Salben mit diesem Wirkstoff die Haut und stellen die geschädigte Hautschutzbarriere wieder her. Auch der körpereigene Stoff Heparin wirkt entzündungshemmend sowie antiallergisch und spielt speziell bei der Linderung von Juckreiz eine zentrale Rolle.

Die richtige Haut­pflege ist wichtig
Neurodermitische Haut ist grundsätzlich schon trockener als eine „normale“ Haut und braucht daher besondere Aufmerksamkeit. Die tägliche Hautpflege am ganzen Körper ist unerlässlich – auch in den schubfreien Phasen. Es gilt daher, die Haut geschmeidig zu halten und die Feuchtigkeit zu bewahren.So kann der Juckreiz eingedämmt und ein neuerlicher Neurodermitisschub gemildert werden.

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