Müde Beine: So bleiben Ihre Venen fit

Geschwollene Knöchel und Druckgefühl in den Beinen: Kennen Sie das? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen auch. Wenn die Temperaturen steigen, häufen sich auch die Klagen über Venen­probleme. Erleichterung bringt eine jahrhundertealte Therapie: Kneippen mit dem Schenkelguss 

Sommer, Sonne und leichte Beine – das ist wohl der Wunsch vieler Menschen. Der Sommer will immerhin genossen werden. Da wir die vergangenen Wochen und Monate ohnehin hauptsächlich zu Hause verbracht haben, ist die Freude auf einen Badetag, eine Wanderung in den Bergen oder einfach aufs Flanieren durch die Stadt immer noch besonders groß. Venenprobleme wie geschwollene, schwere und schmerzende Beine können wir dabei nicht gebrauchen. Die Realität sieht aber gerade in den Sommermonaten oft anders aus. Denn wenn sich die Blutgefäße und Venenklappen bei hohen Temperaturen erweitern, können sie meist nicht mehr richtig schließen. Das Blut staut sich in den Beinen, und unangenehme schwere, müde Beine sowie geschwollene Knöchel sind die Folge.

Bewegung ist eine Wohltat für unsere Venen.

Kneippen – eine traditionsreiche Therapie

Schon kleine, einfache Übungen können eine große Wirkung auf Ihre Venengesundheit haben – so auch das Kneippen, insbesondere der Schenkelguss. Die Therapieform geht auf den Pfarrer Sebastian Kneipp zurück, der neben der heute bekannten Wassertherapie auch durch sein Wissen in der Naturheilkunde zu Ruhm gelangt ist. Das berühmte Wasser-Kneippen entwickelte er im 19. Jahrhundert, als er versuchte, seine Tuberkuloseerkrankung zu heilen. Tatsächlich gelang es ihm auch, durch tägliche kurze, aber kalte Badegänge in der Donau die bis dahin noch unheilbare Krankheit zu besiegen. Daraufhin entwickelte er rund 120 verschiedene Anwendungen der Reiztherapie, die durch gezielten Einsatz von Warm- und Kaltwasserreizen den Körper stärken sollen. Grundsätzlich gilt: Sanfte Reize wecken die Lebenskräfte, mittlere Reize stärken die Lebenskräfte. Zu stark sollten die Reize jedoch nicht sein. Um die gesundheitlichen Vorzüge einer Kneipp-Kur genießen zu können, muss man jedoch nicht unbedingt an einen speziellen Kurort fahren. Viele Anwendungen lassen sich gut in den Alltag integrieren und können auch zu Hause durchgeführt werden – wie z. B. der sogenannte „Schenkelguss“ (Seite 2). Dieser eignet sich hervorragend bei schweren, müden und geschwollenen Beinen sowie bei Venenproblemen. Denn er wirkt gegen Krampfadern, Besenreiser und geschwollene Beine, indem er die Beinmuskulatur entkrampft, heiße Venen kühlt, die Gefäße trainiert und die Venen kräftigt. Doch Vorsicht: Diese Anwendung ist nicht für jeden geeignet. Menschen mit akuten Nieren- oder Blasenbeschwerden sowie arteriellen Durchblutungsstörungen sollten auf den Schenkelguss lieber verzichten. Auch während der Menstruation, bei Ischiasschmerzen oder Harnwegsinfektionen ist Vorsicht geboten.

Arzneipflanzen und Heilkräuter

Denken wir ans Kneippen, assoziieren wir damit meist nur die Anwendung mit Wasser. Dabei besteht das Therapiekonzept aus fünf Säulen und beinhaltet zusätzlich noch Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen sowie den Einsatz von Pflanzenwirkstoffen. Pfarrer Kneipp war überzeugt, dass man Krankheiten mithilfe von Heilkräutern behandeln und den Körper stärken kann. Gerade der Steinklee gilt als erprobtes Kraut, das bei Venenleiden eingesetzt wird. Die im Steinklee enthaltenen Pflanzenstoffe Cumarin, Flavonoide und Saponine regen den Blut- und Lymphfluss an und beseitigen so Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen und (Stauungs-)Ödeme. Zusätzlich lassen sie Venenentzündungen schneller abheilen und beseitigen Krämpfe.

Kneippen – Der Schenkelguss: Schritt für Schritt erklärt auf Seite 2

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