Wenn die Haut im Frühling juckt …

… kann ein Mix aus Pollen und UV-Strahlen dafür verantwortlich sein. Oder ist es doch wieder einer dieser lästigen Neurodermitis-Schübe? Wie kann man Juckreiz und Hautprobleme in den Griff bekommen? Mehr zu Juckreiz im Frühling …

Bunte Schmetterlinge lassen sich auf unseren Händen nieder, die Blumen im Park erblühen und strahlender Sonnenschein ergießt sich über unsere Köpfe. Ein Tag unter der Frühlingssonne mit allen seinen Facetten ist wahrhaft traumhaft. Oder besser gesagt: Er kann traumhaft sein, denn bedauerlicherweise können manche Menschen diese Zeit nicht so genießen wie viele andere. Und zwar dann nicht, wenn die Haut auf einmal unangenehm zu jucken, brennen oder beißen beginnt. Juckreiz ist dabei keine Frage des Alters – es kann jeden treffen. An Hautrötungen und quälendem Juckreiz leiden oft schon die Jüngsten unter uns. Babys und Kleinkinder sind sogar übermäßig häufig von Hauterkrankungen wie Neurodermitis betroffen. Ob man am atopischen Ekzem erkrankt oder nicht, ist zum Großteil erblich bedingt, allerdings ist in den letzten Jahren generell ein Anstieg an Neurodermitikern zu erkennen. Als mögliche Gründe werden die steigende Umweltbelastung sowie ein geschwächtes Immunsystem betrachtet. Juckreiz kann aber auch im Frühling zahlreiche andere Ursachen haben; so sind häufig allergische Reaktionen (u. a. durch Kleidungsstücke, UV-Strahlen oder Lebensmittelunverträglichkeiten) dafür verantwortlich.

Der Mix aus Pollen und UV-Strahlen kann die Haut belasten

Laut einer Publikation im Fachmagazin Experimental Dermatology konnten Wissenschaftler nachweisen, dass die Kombination aus Pollen und UV-B-Strahlen in menschlichen Hautzellen besonders heftige Reaktionen auszulösen vermag, die auf das sogenannte „Inflammasom“ zurückgehen. Durch die Anwesenheit der Pollen löst das Inflammasom eine Entzündungsreaktion aus, und dabei mache es keinen Unterschied, ob es sich um Pollen von Ambrosia, Birken oder Gräsern handelt, so die Autoren. Kombinierten die Wissenschaftler diesen Reiz mit UV-B-Strahlen, so steigerte sich die Entzündungsreaktion noch weiter. Auch unsere Psyche kann durchaus für Juckreiz verantwortlich sein. Sitzt man gemeinsam mit einigen anderen Patienten im Wartezimmer beim Arzt und jemand beginnt sich zu kratzen, so wird man schnell merken, dass sich nach und nach auch noch weitere Personen zu kratzen beginnen. So gerät man in einen Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen und offenen Wunden; durch Letztere können Krankheitserreger eindringen und für weitere Komplikationen sorgen (siehe Grafik). Das gilt es zu verhindern. Gerade Kindern fällt es ungemein schwer, auf das Kratzen zu verzichten, daher ist rasches Handeln wichtig, um den Entzündungen und dem Jucken entgegenzuwirken. Ein leichtes und sehr vorsichtiges Massieren der Rötungen kann in manchen Fällen durchaus zu einer Linderung der Schmerzen führen. In weiterer Folge ist es wichtig, die Hautbarriere wieder zu stärken. Spezielle Cremen mit Präbiotika sowie Vitamine fördern eine gesunde Hautflora und unterstützen somit die natürlichen Abwehrkräfte der Haut. Hochwertigen Öle (u. a. Olivenöl, Sanddornöl) versorgen die Haut zusätzlich mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen. Wer eine sensible oder trockene Haut hat, sollte unbedingt auf Produkte ohne Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe achten.

Grafik einer intakten und einer geschädigten Hautschutzbarriere. Hautirritationen. Juckreiz im Frühling
Hautirritationen haben eines gemeinsam: eine geschädigte Hautschutzbarriere. Wichtig ist, dass die Schutzfunktion der Haut wieder aufgebaut und stabilisiert wird. Ist sie geschädigt, geht die Schutzfunktion verloren. Wasser kann dann aus der Haut entweichen und Krankheitserreger können eindringen – eine teuflische Kombination, denn die Haut trocknet aus und beginnt zu jucken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: