Hämorrhoiden – jeder hat sie, aber keiner will sie

Starker Juckreiz und Brennen am After, gelegentlich stechende Schmerzen beim Stuhlgang und ab und an auch hellrotes Blut auf dem Stuhl – all dies sind Anzeichen für ein Hämorrhoidalleiden.

Jeder von uns hat Hämorrhoiden und braucht diese auch. Hämorrhoiden sind ein dichtes Geflecht von Blutgefäßen, die rund um den Enddarm verlaufen. Dieses Geflecht versorgt den elastischen Polster vor dem Afterausgang mit Blut; nur wenn dieser mit genügend Blut versorgt wird, bleibt der After vollständig verschlossen. Wachsen sich Hämorrhoiden allerdings zu einem Hämorrhoidalleiden aus, so versteht man darunter eine Erweiterung der Blutgefäße, die in den Enddarm hineinragen, wodurch sie dann leicht verletzt werden können. Besonders Menschen mit chronischer Verstopfung, erhöhtem Druck auf den Afterschließmuskel, häufigem Durchfall, Bindegewebsschwäche oder auch Übergewicht sind gefährdet, an einem Hämorrhoidalleiden zu erkranken.
Je nach Schweregrad ist dieses von außen meistens nicht sichtbar. Nur durch sehr starkes bzw. nach zu starkem Pressen wölben sich die Hämorrhoiden aus dem After und werden dann als leicht bläuliche, knotige Vorwölbungen wahrgenommen. Zwar ist ein Hämorrhoidalleiden sehr unangenehm und auch schmerzhaft, dennoch ist es keine schwere Krankheit und in den meisten Fällen, sofern man rechtzeitig handelt, mit ein paar Selbsthilfemaßnahmen schnell wieder in den Griff zu bekommen.

Besser vorsorgen als lange leiden

Eines sollten Sie vorab wissen: Ein täglicher Stuhlgang ist kein Muss! Auch wenn dieser lediglich 3x pro Woche stattfindet, kann dies völlig normal sein. Bedauerlicherweise setzen sich viele Menschen dennoch mit erfolglosen „Sitzungen“ auf der Toilette selbst unnötig unter Druck, weil sie meinen, sie müssten täglich zumindest ein Mal einen Stuhlgang haben. Was immer für einen regelmäßigen und leichten Stuhlgang sorgt, trägt gleichzeitig dazu bei, ein Hämorrhoidalleiden zu verhindern bzw. diesem entgegenzuwirken. Eine faserreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind dabei das A und O. Zu einer faserreichen Ernährung zählen naturbelassene Lebensmittel, frisches Obst, Gemüse und Salat. Tierische Fette und rotes Muskelfleisch sollten Sie dagegen nur in Maßen zu sich nehmen.

Beschwerden im Analbereich sind weit verbreitet.

Auch kurze, lauwarme Sitzbäder können dem Leiden entgegenwirken bzw. vorbeugen. Dabei wird durch ihre zusammenziehende wie auch juckreizlindernde Eigenschaft gerne auf die Eichenrinde zurückgegriffen. Aber auch die Kamille ist aufgrund ihrer heilungsfördernden und antientzündlichen Wirkung eine Alternative als Zusatz in Ihrem Sitzbad.

Dem Leiden mit Homöopathie entgegenwirken

Abhängig vom Schweregrad des Leidens hält die Homöopathie einige Schätze für Sie bereit. Das Wichtigste dabei ist, leichte Beschwerden nicht nur von außen, sondern vor allem auch von innen in Form von Tropfen zu behandeln, die Sie in Ihrer Apotheke erhalten. Ausschlaggebend für die Behandlung eines Hämorrhoidalleidens von innen ist, dass das Bindegewebe gestärkt wird, da die Hämorrhoiden dort ihren Ursprung finden. Ebenso wichtig ist, dass die Durchblutung gefördert wird und dass die Gefäßwände gestärkt werden, um einem Blutstau entgegenzuwirken; dadurch tritt weniger Blutflüssigkeit aus den Hämorrhoiden aus. Eine gezielte und andauernde Linderung kann somit nur durch eine ganzheitliche Behandlung erreicht werden.
Die afrikanische Pflanze Aloe vera zum Beispiel zählt seit dem Mittelalter zu den Heilpflanzen, die einem Hämorrhoidalleiden auf natürlichem Wege entgegenwirken. Im Kampf gegen die Beschwerden wird sie hauptsächlich für Symptome wie Jucken, Brennen und Schmerzen im After sowie gegen Verstopfung eingesetzt. Auch die rote Ratanhiawurzel (Krameria triandra) ist eine natürliche Alternative. Durch die adstringierende Wirkung der enthaltenen Gerbstoffe wird der zu starken Dehnbarkeit entgegengewirkt und die Durchlässigkeit der Gefäßwände verringert. Die durch ein Hämorrhoidalleiden vergrößerten Hämorrhoiden bilden sich in Folge wieder in ihre Ursprungsform zurück. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) zählt ebenso zu den wichtigsten Einzelmitteln in der Homöopathie gegen Hämorrhoidalbeschwerden. Sie bekämpft das Leiden genau dort, wo es entsteht – nämlich im Inneren des Körpers. Durch die Stärkung des Bindegewebes von innen wird der Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen gehemmt, die Gefäßwände werden abgedichtet, und durch die Stärkung des Bindegewebes erhöht sich die Spannkraft der Blutgefäße. Auch eine entzündungshemmende Wirkung bringt die Rosskastanie mit sich.

Trauen Sie sich bereits bei den ersten Anzeichen eines Hämorrhoidalleidens, mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin darüber zu sprechen! Die Symptomatik sollte durch eine Enddarmuntersuchung abgeklärt werden, um eine ernstere Erkrankung ausschließen zu können. Wir wünschen Ihnen schnelle Abhilfe gegen Ihr Leiden!

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