Tabuthema Blasenschwäche

In etwa jeder achte Österreicher leidet an unkontrolliertem Harnverlust. Mit jedem einzelnen Tropfen, der unfreiwillig entrinnt, steigt das Unbehagen der Betroffenen. Wie kann man das Problem Blasenschwäche in den Griff bekommen?

Es passiert beim Sport, wenn man herzhaft lacht, im Schlaf oder in ganz normalen Alltagssituationen: unkontrollierter Harnverlust. Dieses Leiden, das bei Betroffenen nicht nur Schamgefühle auslöst, sondern sogar zu kompletter sozialer Isolation führen kann, ist weiter verbreitet als viele denken. In etwa eine Million Österreicher sind von Blasenschwäche betroffen, die wenigsten sprechen allerdings darüber. Um eine Besserung der Situation zu erreichen, gilt es zuerst den Grund für den unkontrollierten Harnverlust festzustellen.

Es werden verschiedene Formen von Harnverlust unterschieden:
  • Belastungsinkontinenz
    Zu einer Belastungsinkontinenz kommt es insbesondere aufgrund von erhöhtem Abdominaldruck. Dieser entsteht unter anderem durch körperliche Anstrengung, Husten, Niesen oder Lachen. Häufig begünstigt eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur die Belastungsinkontinenz. Bei Männern können Prostataoperationen eine mögliche Ursache für die Beschwerden sein.
  • Dranginkontinenz
    Eine Dranginkontinenz tritt in unterschiedlichen Stufen auf. Bei manchen Betroffenen entweichen nur ein paar Tropfen, bei anderen kommt es zu einer kompletten Entleerung der Blase, da sie dem Druck nicht standhalten können. Dranginkontinenz kann durch eine vergrößerte Prostata oder eine Harnwegsinfektion entstehen.
  • Überlaufinkontinenz
    Eine Überlaufinkontinenz tritt auf, wenn die Blase nicht vollständig entleert wird und somit Resturin in der Blase verbleibt. Die Blase wird durch den enthaltenen Urin stark ausgedehnt und der Schließmechanismus wird beeinträchtigt. Die Folge ist ungewollter Harnverlust und ein ständiger Harnreiz. Die Überlaufinkontinenz kann ebenfalls durch Prostataprobleme ausgelöst werden.
  • Neurologische Blasenstörung
    Die Kontrolle der Blasenentleerung hängt von diversen Muskeln und Nerven ab. Sind diese Verbindungen gestört, kann es zu Komplikationen in der Kommunikation zwischen Gehirn und Blase kommen. Inkontinenz ist eine mögliche Folge.
  • Inkontinenz im Schlaf
    Nächtliche Inkontinenz tritt häufig bis zum 4. bis 5. Lebensjahr auf. Nässen bei Erwachsenen wird als Enuresis nocturna bezeichnet. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein und unter anderem mit den Trinkgewohnheiten zusammenhängen.
  • Inkontinenz behandeln
    Besprechen Sie bei den ersten Anzeichen einer Inkontinenz mögliche Gründe und Optionen, wie Sie das Problem wieder in den Griff bekommen, mit Ihrem Arzt. Mögliche Therapien gehen von Beckenbodenübungen, Umstellung des Lebensstils bis hin zu medikamentöser Behandlung. Auch operative Eingriffe können gegebenenfalls helfen. In der Apotheke finden Sie zusätzlich diskrete Unterstützung, um so den unfreiwilligen Harnverlust zu kaschieren. Für eine bessere Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden.

Harnblase: Die Harnblase ist ein dehnbares Hohlorgan, in dem sich
Urin ansammelt. Die menschliche Blase hat ein maximales Fassungs­­­ver­-
mögen von ca. 700 bis 1.300 Millilitern.­­

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