Wasser im Ohr – gefahrlos abtauchen

Badeotitis. Klagt Ihr Kind nach einem Aufenthalt im Wasser auch häufig über Ohrenschmerzen? Oder kennen Sie das Problem sogar selbst? Woran liegt das und was können Sie dagegen tun? Wir fassen zusammen.

Die Temperaturen steigen endlich wieder, und damit rückt die Badesaison immer näher. Wir alle hoffen, dass diese im heurigen Jahr auch tatsächlich stattfinden kann. Geplant ist die Öffnung der heimischen Sommerbäder zumindest einmal mit Ende Mai. Wie im Vorjahr werden zwar gewisse Sicherheitsbestimmungen gelten, dennoch soll der Badespaß nicht zu kurz kommen und zum Wohlbefinden an heißen Tagen beitragen. Häufig endet ein Badetag jedoch nicht mit einem wohligen Gefühl, sondern mit einem stechenden Schmerz im Ohr.

Auch Erwachsene leiden häufig an einer unangenehmen Badeotitis.

Warum schmerzt mein Ohr nach einem Sprung ins kühle Nass?

Die Antwort auf diese Frage ist schnell erklärt: Das Ohr mag es trocken. Beim Schwimmen, Tauchen oder auch Surfen ist Wasser im Ohr jedoch kaum zu vermeiden. Bakterien und Pilze hingegen fühlen sich in diesem feuchtwarmen Milieu sehr wohl, siedeln sich dort an und können eine Entzündung im äußeren Gehörgang verursachen – also im Bereich zwischen Ohrmuschel und Trommelfell. Normalerweise wird dieser Bereich durch Ohrenschmalz geschützt. Infolge längerer Aufenthalte im Wasser – insbesondere im Chlorwasser – wird diese Schutzschicht jedoch angegriffen und aufgelöst. Keime haben dann ein noch viel leichteres Spiel, um sich festzusetzen, zu vermehren und damit eine Entzündung auszulösen. Besonders Kinder sind von dieser sogenannten „Badeotitis“ sehr stark betroffen, da sie vergleichsweise länger im Wasser planschen und häufiger tauchen und springen.

Wasser im Ohr: Wie kann ich mich vor einer Badeotitis schützen?

Illustration einer Ohrmuschel. Ohr. Ohrentropfen werden eingetropft. Badeotitis Ob im Freibad, am See oder am Meer: Überall sind Menschen zu finden, die hektisch ihre Köpfe schütteln, auf einem Bein hüpfen, mit dem Finger im Ohr bohren oder am Ohrläppchen ziehen. Sie alle warten auf das wohltuende „plopp“, auf das aus dem Ohr laufendes, warmes Wasser folgt. Und das zu Recht – denn wer Wasser im Ohr hat, sollte versuchen, dieses schnellstmöglich loszuwerden, um einer Entzündung entgegenzuwirken. Spezielle Ohrentropfen aus der Apotheke haben sich dabei bestens bewährt. Sie sorgen dafür, dass die Hautoberfläche im äußeren Gehörgang rasch trocknet und dass sich die Schutzschicht somit nicht auflöst. Zudem setzen sie den pH-Wert herab. Dadurch entsteht ein saures Milieu, das den natürlichen Säureschutzmantel der Haut erhält bzw. wiederherstellt und in dem sich Bakterien schlecht ansiedeln können. So kommen Ihre Ohren schmerzfrei durch die Badesaison!

PARADOX: OHRENSCHMALZ ALS AUSLÖSER FÜR INFEKTION
Es mag widersprüchlich klingen, aber obwohl das Ohrenschmalz als Schutzmantel fungiert und unsere Ohren vor eindringenden Krankheitserregern abschirmen soll, kann genau dieses zur Quelle allen Übels werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass vorhandenes überschüssiges Ohrenschmalz das Wasser aufsaugt, zu einem Pfropfen verklumpt und so den Gehörgang verstopft. Dort siedeln sich gerne Bakterien und Pilze an, was zu einer langfristigen Entzündung führen kann. Es ist daher wichtig, nicht nur auf trockene Ohren zu achten, sondern sie auch regelmäßig – besonders vor dem Baden – von überschüssigem Ohrenschmalz zu befreien. Vermeiden Sie dabei jedoch Wattestäbchen. Mit diesen steigt nämlich nicht nur die Gefahr, das Ohr ernsthaft zu verletzen, sondern auch die Entstehung von Pfropfen im Ohr. Setzen Sie lieber auf Ohrenöle, die das Ohren­schmalz löslich und leicht entfernbar machen.

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