Venensystem: Im Fluss bleiben

Das Venensystem. Krampfadern gelten als äußerlicher Makel und sind daher sehr unbeliebt. Jedoch können Erkrankungen der Venen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Vorsorge ist also besser als Nachsorge. Wir verraten Ihnen, wie das klappt.

Um zu wissen, wie man einem Venenleiden vorbeugt, muss man zuerst einmal verstehen, wie die Venen funktionieren. Im Vergleich zu den Arterien haben sie die schwierigere Arbeit zu verrichten. Während die Arterien das Blut vom Herz wegleiten, müssen unsere Venen das Blut inklusive Schlacken zum Herz zurücktransportieren. Und das ist keine leichte Aufgabe! Vom Herz weg wird das Blut schnell gepumpt, zurück fließt es jedoch viel langsamer – und auch noch gegen die Schwerkraft. Damit das Blut nicht in die falsche Richtung fließt, sind die Venen mit Klappen ausgestattet. Da jedoch die Venenwände im Vergleich zu den Arterienwänden dünner und weicher sind, können diese leichter „ausbeulen“. Die Folge: Die Venenklappen treffen nicht mehr in der Gefäßmitte exakt aufeinander, damit ist der Blutfluss zum Herz gestört. Dazu kommt, dass die Anzahl der Venenklappen ab unserer Geburt kontinuierlich abnimmt. So verrichten mit etwa 70 Jahren nur noch ca. 20 Prozent der ursprünglich vorhandenen Venenklappen ihre Arbeit.

Stau im Venensystem

Grafik von gesunden und krankhaften Venen in 3D. Venensystem
Venenklappen können mit der Zeit ihre Funktion vollkommen verlieren und sich quasi auflösen

Arbeiten die Venenklappen nicht mehr richtig, ist der Blutfluss gestört und es kommt zu einem Rückstau des Blutes. Als Folge erweitern sich die Venen immer mehr, bis der Blutfluss völlig zum Erliegen kommt und nur noch aktiviert wird, wenn man die Beine hochlegt. Die gedehnten Venen werden als Krampfadern nach außen hin sichtbar. Damit aber nicht genug: Staut sich das Blut in den Beinen, sammelt sich im umliegenden Gewebe Flüssigkeit, die Beine schwellen an, werden schwer und beginnen zu schmerzen. Oft kommt es auch zu sehr unangenehmen Spannungsgefühlen und schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen.

Venen unterstützen

Venenschwäche beugt man am besten vor, indem man den Blutfluss auf Trab hält – und zwar mit Bewegung und gezielter Stärkung. Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengefasst, die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lassen:

  • Dehnen an der Wand: In Schrittstellung mit den Amen an einer Wand abstützen. Gewicht auf das vordere Bein verlagern, beim hinteren Bein die Ferse für 20 Sekunden heben und dann wieder senken. 3–4 Wiederholungen, dann Seitenwechsel.
  • Aktivierung im Sitzen: Auf einer Stuhlkante sitzen, sodass Ober- und Unterschenkel einen 90-Grad-Winkel bilden. Abwechselnd mit den Zehenspitzen und den Fersen auf den Boden tippen. 10–20 Wiederholungen.
  • Pflanzenkraft nutzen: Steinklee regt den Blut- und Lymphfluss an, sodass Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen sowie (Stauungs-) Ödeme beseitigt werden. Zudem werden dem gelbblühenden Klee krampflösende Eigenschaften zugeschrieben. Auch die Rosskastanie hilft: Sie dichtet die Gefäßwände von innen ab und stabilisiert sie. Dadurch werden die Venen gestärkt und Schwellungen inklusive Schmerzen reduziert.
  • Pausenfüller: Sich so auf eine Treppenstufe stellen, dass die Fersen in der Luft bleiben. Auf die Zehenspitzen stemmen, dann die Fersen langsam wieder senken. 10–20 Wiederholungen.

Wir wünschen Ihnen einen unbeschwerten Frühling mit federleichten Beinen!

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