Badeotitis: Auf die Ohren achten!

Swimmer’s Ear. Hohe Temperaturen ziehen uns in die Freibäder der Städte, an Badeseen oder sogar ans Meer. Ein Sprung ist kühle Nass erfreut dabei Jung und Alt. Mit dem Badespaß ist es jedoch schnell vorbei, wenn Ohrenschmerzen zurückbleiben.

Wer schon einmal an einer Badeotitis gelitten hat, weiß, wie heftig die Schmerzen ausfallen können. Bei dieser Erkrankung – die auch „Swimmer’s Ear“ genannt wird – handelt es sich um eine nach dem Schwimmen plötzlich auftretende Entzündung des äußeren Gehörgangs, also des Bereichs zwischen Ohrmuschel und Trommelfell.

Abbilldung eines Ohrs mit inneren Organen. Entzündung eingezeichnet. Badeotitis. Swimmer's ear

Warum kommt es nach dem Schwimmen zu Ohrenschmerzen?

Gerade in den Sommermonaten klagen vorwiegend Kinder, aber auch viele Taucher/-innen sowie Surfer/-innen über Ohrenschmerzen. Der Grund dafür ist leicht erklärt: Bleibt Feuchtigkeit im Ohr zurück, bietet unser Gehörgang optimale Lebensbedingungen für Bakterien, Viren und Pilze. In Kombination mit sommerlichen Temperaturen entsteht dort ein feucht-warmes Milieu, das es den Keimen erleichtert, sich zu vermehren. Ein zusätzliches Risiko besteht durch verschmutzte Gewässer. Aber auch Chlorwasser kann der Übeltäter sein, denn es greift den natürlichen Säureschutzmantel der Haut an. Das öffnet den unerwünschten Eindringlingen Tür und Tor.

Typische Anzeichen einer Badeotitis

Ist den Ohrenschmerzen weder eine Erkältung noch ein grippaler Infekt vorausgegangen und treten sie innerhalb von wenigen Stunden bis einige Tage nach einem Aufenthalt im Wasser auf, sind sie mit ziemlicher Sicherheit ein Hinweis auf ein Swimmer’s Ear.
Die Symptome können dabei vielfältig sein:

  • Juckreiz im Ohr
  • Schmerzen bei Berührung des Knorpels/Ohrläppchens
  • Absonderungen aus dem Ohr
  • Rötungen und Schwellungen
  • schuppige, trockene Haut

Bei leichten Formen sind die Schmerzen gering und die Haut des Gehörgangs ist nur leicht geschwollen. Bei schwererem Verlauf ist die Entzündung sehr schmerzhaft. Der äußere Gehörgang kann sogar komplett verschlossen sein, sodass vorübergehend auch das Hörvermögen leidet.
TIPP: Um eine Badeotitis von einer Mittel­ohrentzündung zu unterscheiden, gibt der folgende Test eine deutliche Richtung vor: Wenn es beim Ziehen am Ohrläppchen bzw. bei Druckausübung auf den Knorpel am Ohreingang zu deutlichen Schmerzen kommt, liegt meist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs vor.

Wasser im Ohr: Wie kann ich mich schützen?

Wer sich am Badestrand aufhält, findet mit ziemlicher Sicherheit Menschen vor, die hektisch ihre Köpfe schütteln, auf einem Bein hüpfen, mit dem Finger im Ohr bohren oder am Ohrläppchen ziehen. Sie alle warten auf das wohltuende „plopp“, auf das aus dem Ohr laufendes, warmes Wasser folgt. Und das zu Recht: Wer Wasser im Ohr hat, sollte versuchen, dieses schnellstmöglich loszuwerden, um einer Entzündung entgegenzuwirken. Spezielle Ohrentropfen aus der Apotheke haben sich dabei bestens bewährt. Sie sorgen dafür, dass die Hautoberfläche im äußeren Gehörgang rasch trocknet und sich die Schutzschicht somit nicht auflöst. Zudem setzen sie den pH-Wert herab. Dadurch entsteht ein saures Milieu, das den natürlichen Säureschutzmantel der Haut erhält bzw. wiederherstellt und in dem sich Bakterien und andere Eindringlinge schlecht ansiedeln können. So kommen Ihre Ohren schmerzfrei durch die Badesaison!

Ohren reinigen – aber richtig!
Es mag widersprüchlich klingen: Obwohl das Ohrenschmalz als Schutzmantel fungiert und unsere Ohren vor eindringenden Krankheitserregern abschirmen soll, kann ebendieses zum Verhängnis werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass überschüssiges Ohrenschmalz Wasser aufsaugt, zu einem Pfropfen verklumpt und so den Gehörgang verstopft. Dort siedeln sich dann gerne Bakterien und Pilze an, was zu einer langfristigen Entzündung führen kann. Daher ist es wichtig, die Ohren regelmäßig – besonders vor dem Baden – von Ohrenschmalz zu befreien. Vermeiden Sie dabei jedoch Wattestäbchen, denn mit diesen steigt nicht nur die Gefahr, das Ohr ernsthaft zu verletzen, sondern sie fördern auch die Entstehung von Pfropfen im Ohr. Setzen Sie lieber auf Ohrenöle, die das Ohrenschmalz löslich und leicht entfernbar machen.

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