Corona: Für den einen eine Katastrophe, für den anderen eine neue Chance

Strategien zu seelischen Beweltigung der Coronakrise. Wie in der letzten Ausgabe schon erwähnt, haben wir für dich in dieser sechs Strategien zusammengestellt, damit du mit der hoffentlich bald vorübergehenden Situation besser umgehen kannst.

Deine Sorgen sind völlig normal
Du bist mit Sicherheit nicht die oder der Einzige, die/den alarmierende Schlagzeilen, Kontaktverbote und die teilweise geschlossenen Schulen beunruhigen. Angst jedoch ist etwas ganz Normales und sogar etwas total Wichtiges. Psychologen haben schon lange vor der aktuellen Coronasituation erkannt, dass Angst eine normale und gesunde Reaktion ist, die uns vor Gefahren warnt und uns hilft, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen wir uns schützen. Angst hilft dir, Entscheidungen zu treffen, die du gerade fällen musst – zum Beispiel, sich nicht mit vielen Freunden oder in großen Gruppen zu treffen, die Hände richtig zu waschen bzw. zu desinfizieren, sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht zu fassen und vieles mehr. Diese Gefühle helfen dabei, nicht nur dich selbst zu schützen, sondern auch deine Mitmenschen.

Bleibe mit deinen Freunden in Kontakt
Soziale Kontakte zu vermeiden bedeutet nicht, diese gänzlich aufzugeben. Es gibt viele alternative Wege, sich in diesen Zeiten mit Freunden auszutauschen – zum Beispiel über soziale Medien. Lass deiner Kreativität freien Lauf und finde mit deinen Freunden Wege, dich auszutauschen. Wie wäre es mit der Old-School-Variante und ihr schreibt euch Briefe oder versteckt an einem Ort eine geheime Botschaft? Dann schickst du deinem/deiner Freund/-in eine als Rätsel zu lösende Wegbeschreibung, um deine Botschaft zu finden. Es gibt so viele Wege und Alternativen, um kontaktlose Freundschaften aufrechtzuerhalten – gib also bitte deine Freundschaften nicht einfach so auf, nur weil ihr euch eine
Zeit lang nicht sehen könnt.

Tagebuch schreiben
Regelmäßiges Tagebuchschreiben hilft dir dabei, Gedanken und Gefühle besser verstehen und einordnen zu können. Gerade in der aktuellen Situation ist es wichtig, dass du deine Gedanken und Emotionen nicht nur für dich behältst. Die Möglichkeit, dich mit deinen Freunden darüber auszutauschen, ist ja momentan leider etwas schwierig und kann nicht immer sofort umgesetzt werden. Ein Selbstgespräch mit deinem Tagebuch hat jedoch fast den gleichen Effekt. Alles, was man einmal aufschreibt, ist wie von der Seele gesprochen. Außerdem hast du auf ewig tagtägliche Erinnerungen, Situationen oder Emotionen, die dir ansonsten wahrscheinlich nie wieder einfallen würden. Ebenso wird die Fokussierung auf das eigene Selbst gefördert. Auch die Selbstreflexion spielt eine ausschlaggebende Rolle, da du ehrlich zu dir selbst sein musst, egal ob positive oder negative Vibes aus deinem Kugelschreiber in Form von Worten sprudeln. Durch das kurze, aber intensive Gespräch mit deinem Tagebuch wird auch deine Konzentrationsfähigkeit stimuliert. Es hat also nur Vorteile für dich. Probier’s mal aus!

Lenk dich ab
In schwierigen Situation kann es helfen, Probleme in zwei Kategorien einzuteilen: Was sind Dinge, gegen die ich etwas tun kann? Und was sind Dinge, gegen die ich nichts tun kann? Aktuell gibt es sicher einiges, was eher unter die zweite Kategorie fällt. Eine Sache, die jedoch immer hilft, ist Ablenkung! Ablenkung und Balance im Alltag findest du, indem du zum Beispiel Hausaufgaben machst, einem alten Hobby wie Zeichnen, Singen oder Tanzen nachgehst, deinen Lieblingsfilm ansiehst oder seit Langem wieder einmal dein Lieblingsbuch liest.

Hör in dich hinein
Freunde treffen, Hobbys ausüben, Sportturniere besuchen – all das zu verpassen ist unfassbar frustrierend. Der beste Weg für dich, um mit diesen Enttäuschungen umzugehen: Ignoriere deine Gefühle nicht! Wenn man Gefühle und Emotionen in sich hat, die schmerzen, muss man sich diesen Gefühlen furchtlos stellen. Du darfst ruhig traurig sein, du darfst frustriert sein und du darfst auch ängstlich und zerbrechlich sein! Diese Emotionen zuzulassen zeugt einzig und allein nur von Mut und sonst nichts anderem! Lässt du diese Prozesse zu, dann wirst du dich auch schneller wieder besser fühlen. Können deine Gefühle per Worte nicht aus dir raus, schreib sie auf, lass sie durch deine Tränen entkommen oder schrei sie hinaus. Finde deinen eigenen Weg – aber unterdrück sie bitte nicht!

Sei freundlich zu den
anderen und zu dir selbst

Manche Kinder und Teenager werden in der Schule oder in sozialen Medien wegen des Coronavirus beschimpft und oftmals sogar gemobbt. Der beste Weg, um gegen Mobbing vorzugehen: Die Unbeteiligten müssen sensibilisiert werden. Ein Kind oder Jugendlicher, der zur Zielscheibe anderer wird, muss mit seinen Unterdrückern keinesfalls allein fertig werden. Zusammenhalt und Teamgeist sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du mitbekommst, dass jemand in deiner Umgebung beschimpft oder gemobbt wird, frag ihn oder sie, ob du helfen kannst. Wenn wir in solchen Situationen nichts tun, können sich betroffene Personen allein gelassen fühlen, und die Situation wird immer schlimmer. Deine Worte können und werden etwas bewirken!
Denk daran: Mehr denn je müssen wir jetzt besonders gut darauf achten, was wir teilen, sagen oder schreiben, damit wir andere nicht verletzen.

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