Digitaler Sehstress: Augenbeschwerden nehmen zu

Kennen Sie die Begriffe „Office-Eye-Syndrom“ und „Masken-assoziiertes trockenes Auge“? Beide Ausdrücke beziehen sich auf immer häufiger auftretende Probleme mit unserem Sehorgan. So behalten Sie den Durchblick.

Stundenlang starren wir tagtäglich auf einen der vielen Bildschirme, die uns umgeben. Über ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher kann gar nicht anders, denn ihre Arbeitsplätze befinden sich hauptsächlich vor einem oder sogar mehreren Bildschirmen. Doch das ist bei Weitem nicht alles. Auch die Freizeit spielt sich immer häufiger vor den diversen Screens ab, sei es nun, indem man aufmerksam in ein TV-Gerät schaut, am Laptop spielt, am Smartphone die sozialen Kontakte pflegt oder am Tablet seine Lieblingsserien genießt. Durch die aktuelle Corona-Situation hat sich die Belastung für unsere Augen sogar noch weiter erhöht.

Corona hat die Situation verschlimmert

Dass sich für zahlreiche Menschen die Arbeitswelt in den letzten Monaten verändert hat, steht außer Frage. Lehrerinnen und Lehrer sitzen jeden Tag stundenlang vor dem Bildschirm – und natürlich gilt dies ebenso für die Schülerinnen und Schüler. Auch Besprechungen und vieles mehr findet nun nicht mehr durch physische Anwesenheit in einem Besprechungsraum, sondern vor den Bildschirmen statt. Sicherlich bringen diese Umstellungen einige Vorteile mit sich, aber leider auch viele Leiden – genauer gesagt: Augenleiden. Denn der heimische Arbeitsplatz hat so seine Tücken für die Augen.

Das Homeoffice entspricht nur selten den Anforderungen der Augengesundheit

Für das Arbeiten am Bildschirm gibt es diverse gesetzliche Verpflichtungen und Empfehlungen an die Arbeitgeber. So muss etwa die Größe des Bildschirms an die Arbeitsaufgabe angepasst sein, die Qualität des Bildschirms muss gewisse Anforderungen erfüllen und auch der Abstand vom Sitzplatz bis zum Bildschirm sollte den gesundheitlichen Anforderungen entsprechen. Zudem müssen die Bildschirme leicht dreh- und neigbar sein, damit sie an die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angepasst werden können. Nachzulesen ist dies alles und vieles mehr in der „Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales über den Schutz der Arbeitnehmer/innen bei Bildschirmarbeit“. In den eigenen vier Wänden gelten die Vorgaben dieser Bildschirmarbeitsverordnung (BS-V) allerdings nur bedingt. Eine adäquate Regelung lässt leider auf sich warten. Aktuell ist es so, dass in etlichen Wohnzimmern oder Kinderzimmern auf viel zu kleinen und nicht geeigneten Geräten gearbeitet werden muss. Gerade in Familien mit mehreren Kindern spitzt sich das Problem zu, und der Unterricht muss oftmals sogar am Smartphone verfolgt werden. Diese augenunfreundliche Umgebung hat bedauerlicherweise negative Folgen.

Kennzeichen der Probleme

Während der ersten Tage oder auch Wochen ist die Zusatzbelastung für die Augen häufig noch nicht zu bemerken, doch mit der Zeit sind Probleme fast unausweichlich. Ein augenunfreundlicher Arbeitsplatz fordert unser Sehorgan dermaßen stark, dass man zwangsweise immer angestrengter auf den Bildschirm blickt. Viele vergessen dabei auf das Blinzeln, wodurch die Beschwerden mit der Zeit spürbar werden. Die Augen fühlen sich trocken an, werden rot oder beginnen zu brennen. Eine verstärkte Lichtempfindlichkeit ist ebenso ein Anzeichen dafür, dass rasch gehandelt werden muss.

Erste Hilfe für die Augen

Mit einfachen Tricks können wir unsere Augen etwas entlasten. So sorgen regelmäßige Bildschirmpausen und bewusstes Blinzeln dafür, dass sich die Augen zumindest kurzfristig erholen können. Achten Sie zudem darauf, dass die Luft in den eigenen vier Wänden nicht zu trocken wird. Dazu empfehlen wir regelmäßiges Stoßlüften, Pflanzen für ein besseres Raumklima und die Vermeidung des Überheizens der Wohnung. Auch konservierungsmittelfreie Augentropfen können sowohl in Akutfällen als auch dauerhaft für Besserung sorgen. Augentropfen befeuchten und beruhigen trockene Augen sofort und lindern rasch die häufigsten Symptome wie Brennen, Jucken oder Tränen.

Trockene Augen aufgrund des Tragens des Mund-Nasen-Schutzes
Trockene Augen als Folge des Maskentragens („Masken-assoziiertes trockenes Auge“, MATA) sind ein relativ neues Phänomen, das durch die weltweite Corona-Pandemie verstärkt wurde. Als Grund dieser Problematik wird angenommen, dass die nach oben geleitete Atemluft trockene Augen auslösen oder akute Probleme verschlimmern kann.
Frau mit Mundschutz und Brille. Frau hebt Brille an. Masken-assoziiertes trockenes Auge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: