Wenn sitzen zur stillen Qual wird – Hämorrhoiden
Acht Stunden dauert ein durchschnittlicher Arbeitstag für die meisten von uns im Büro. Leidet man an Hämorrhoiden, so können diese Stundenzur Qual werden, und trotzdem nehmen viele die Schmerzen schweigend zur Kenntnis.
Ein Hämorrhoidalleiden ist nicht unbedingt das ideale Gesprächsthema während des Mittagessens, dies ist klar und verständlich. Man muss auch zu anderen Tageszeiten nicht mit den Kolleginnen und Kollegen über dieses Thema sprechen, aber Arzt und Apotheker sollten Beschwerden in der Analregion keinesfalls verheimlicht werden. Wohl kaum ein Leiden wird allerdings so oft verheimlicht, wie die besagten Leiden im intimen Bereich. Derweil sind Hämorrhoidalleiden eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leidet jeder dritte Erwachsene zumindest vorübergehend an Problemen in der Analregion. Mit dem Alter und bei Schwangeren treten vermehrt Hämorrhoiden auf. Aber trotz jucken, brennen, nässen und bluten ist es den Leidtragenden oft unangenehm und zu peinlich, um diese Problematik anzusprechen. Lieber probiert man, diese Probleme „auszusitzen“, nur wird das in vielen Fällen leider nicht ausreichen.
Hämorrhoiden an sich sind alles andere als eine Erkrankung, denn wir alle brauchen Hämorrhoiden, um in Verbindung mit dem Schließmuskel den Darm „abzudichten“. Zur Qual werden diese Blutgefäße erst dann, wenn sie sich stark vergrößern. Dann verursachen diese Hämorrhoiden ein heftiges Brennen und Jucken. Besonders unangenehm im Büroalltag ist, dass man bei Beschwerden mit den Hämorrhoiden besonders häufig den Drang verspürt, auf die Toiletten gehen zu müssen. Meist kehrt man dann jedoch, trotz Pressen, unverrichteten Geschäfts zurück. Zudem verzögert man durch das Pressen den Heilungsverlauf.
Das wichtigste kurz zusammengefasst:
Wir von APOVITAL haben für unsere LeserInnen das Wichtigste kurz und bündig zusammengefasst, damit ihr Büroalltag beschwerdefreier über die Bühne gehen kann.
Das Sitzen ist zwar nicht, wie viele glauben, der Auslöser für Hämorrhoiden, jedoch ist es trotzdem empfehlenswert, sich in regelmäßigen Abständen vom Bürosessel zu erheben. Im Idealfall gehen Sie dabei eine Runde, zum Beispiel zum Wasserspender, denn ausreichend Flüssigkeit und Bewegung sind wichtig für einen intakten Stuhlgang. Treppengehen anstatt Liftfahren ist ebenfalls ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Linderung der Hämorrhoidalleiden. Genauso ist eine ballaststoffreiche Ernährung empfehlenswert. Dadurch wird der Darm angeregt und Verstopfungen, die Hämorrhoiden begünstigen, können somit unterbunden werden.
Gerade im Bürostress ist die ernährungstechnische Umsetzung häufig schwierig, daher ist es hilfreich, ein besonderes Augenmerk auf das Frühstück zu legen. Somit ist eine gute Basis für den Tag gelegt. Kaffee gehört für viele zum Büroalltag dazu. Da der Kaffee dem Körper Wasser entzieht, sollte jedoch zumindest die gleiche Menge an Wasser zum Kaffee getrunken werden. Zur weiteren Selbsthilfe finden Sie in der Apotheke auch pflanzliche Unterstützung, um die juckenden und schmerzenden Hämorrhoidalleiden zu lindern.
Bei anhaltenden Problemen ist es allerdings unbedingt notwendig, einen Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen. Oft hört man zwar, dass die Untersuchungsmethode schmerzhaft sei, da können wir Sie jedoch beruhigen. Die sogenannte Proktoskopie (Afterspiegelung), die zur Untersuchung angewendet werden kann, ist keineswegs schmerzhaft. Eine Behandlung von Hämorrhoiden ist jedenfalls notwendig, denn über einen längeren Zeitraum unbehandelte Hämorrhoiden können in manchen Fällen nur noch operativ behandelt werden, daher empfiehlt es sich, sich offen und ehrlich diesen Beschwerden zu stellen. Haben Sie keine falsche Scham, sondern sprechen Sie offen mit den qualifizierten Personen in der Apotheke Ihres Vertrauens. \\ Aus APOVITAL 2/2017