Zahnschmerzen: Wenn ein Eis uns vor Schmerz erstarren lässt

Wer gerne Eis isst und kälteempfindliche Zähne hat, kennt das Problem: Kaum berührt das Eis den Zahn, zuckt man heftig zusammen. Worin liegen die Gründe für diesen stechenden Schmerz und was kann man dagegen tun? Und welche Rolle spielt hierbei die Homöopathie? Wir klären auf.

Vanille, Schokolade, Erdbeere, Stracciatella … oder doch lieber ein klassisches „Wassereis“? In Bezug auf ihr Lieblingseis sind die Österreicherinnen und Österreicher gespalten. Einig sind sie sich allerdings bei der Frage, was die unangenehmsten aller Schmerzen sind. Die einhellige Antwort lautet: Zahnschmerzen! Allein schon der Gedanke an Zahnschmerzen lässt uns das Blut in den Adern gefrieren. Besonders schlimm ist die Situation, wenn Zahnschmerzen regelmäßig auftauchen. Man genießt ein Eis oder einen kalten Cocktail, und plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein schmerzender Blitz auf. Ein Blitz, der geradewegs in die Zähne oder besser gesagt in den Zahnhals einschlägt.

Das Problem von freiliegenden Zahnhälsen

Abbildung eines Gebisses. Freiliegender Zahnhals. Schmerzen. Kälteempfindliche ZähneDer Grund für Schmerzen im Mundbereich liegt häufig am Zahnfleisch bzw. an den freiliegenden Zahnhälsen, die meistens Folgeerscheinungen zahnmedizinischer Probleme darstellen. Es beginnt dabei im Regelfall mit leichter Karies, die sich rasch zu einer Parodontitis, einer durch Bakterien bedingten Entzündung des Zahnhalteapparats, ausweitet. Schmerzen bestehen zu diesem Zeitpunkt oftmals noch keine. Rötungen und eine Schwellung des Zahnfleisches sind deutliche Anzeichen des Problems. Mit der Zeit zieht sich das entzündete Gewebe immer weiter von den Zahnhälsen zurück, der Zahn wird länger und die wichtige Schutzfunktion des Zahnfleisches geht verloren. Ohne diese Schutzfunktion werden die Zähne immer empfindlicher. Wird auch dann nicht auf die Beschwerden reagiert, kann es in weiterer Folge sogar zum Zahnverlust führen.

Ein Eis macht Kinder froh – und Erwachsene ebenso. Menschen, die kälteempfindliche Zähne haben, können jedoch dieses Glücksgefühl leider nicht teilen.

Wie kann man Zahnschmerzen vorbeugen?

Ein wesentlicher Aspekt ist die Mundhygiene, die aus 2-mal täglich Zähneputzen, dem Gebrauch von Zahnseide und regelmäßigen Zahnarztuntersuchungen samt professioneller Mundhygiene besteht. Wer schmerz- und kälteempfindliche Zähne hat, dem raten wir zu speziellen Zahnpasten. Inhaltsstoffe wie Kalzium, Arginin oder Aminfluorid stellen einen besonderen Schutz dar. Welche hierbei die richtige Wahl ist, sollte stets individuell mit den Zahnmedizinern abgesprochen werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Zähneputzen an sich. Leider setzen wir oftmals zu viel Kraft ein. Man meint es zwar gut und will mit Kraft und Schwung Essensreste entfernen, doch damit schadet man dem eigenen Zahnfleisch. Unser Tipp: Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt eine schonende Zahnputztechnik zeigen. Hochwertige elektrische Zahnbürsten zeigen an, wenn Sie zu viel Druck ausüben. Was viele nach wie vor nicht wissen, ist der Umstand, dass auch der Zeitpunkt des Zähneputzens gut gewählt werden sollte. Die Regel „zweimal am Tag“ kennt man, doch ebenso wichtig ist es, die Zähne nicht unmittelbar nach dem Verzehr von Speisen mittels Zahnbürste zu reinigen. Der Grund liegt darin, dass während des Essens und direkt danach diverse Säuren die wichtigen Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz lösen und die Zahnsubstanz angreifen. Putzt man seine Zähne dann unmittelbar nach dem Essen, kann dieser negative Effekt auf die Zahnsubstanz noch verstärkt werden. Daher empfiehlt es sich, nach dem Essen den Mund lediglich zu spülen und mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen zu warten. In diesem Zeitraum hat der Speichel die Säure im Mund neutralisiert und es setzt automatisch der Remineralisierungsprozess ein.

Mit der richtigen Mundpflege kann man selbst einen wesentlichen Beitrag zu intakten Zähnen leisten.

Abbildung vom Aufbau eines Zahns. DetailansichtDie Empfindlichkeit von Zähnen bei Kontakt mit Kälte ist nicht per se eine Krankheit. In manchen Fällen handelt es sich dabei um einen ganz natürlichen körpereigenen Mechanismus, der die menschlichen Zähne vor Überlastung schützt. Reagiert der Zahn auf Kälte, ist dies nämlich ein Zeichen, dass er noch quicklebendig ist. Doch das war es leider auch schon mit den guten Nachrichten, denn schmerz- und kälteempfindliche Zähne sind ebenso Indikatoren für Probleme im Mundraum. Besonders im Fokus sind dabei freiliegende Zahnhälse.

 

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2 Gedanken zu „Zahnschmerzen: Wenn ein Eis uns vor Schmerz erstarren lässt

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    Ich denke, dass mein Zahnfleisch bereits entzündet ist. Ich werde lieber mal zu einem Zahnarzt gehen. Der kann mich hier weiterbehandeln.

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  • um
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    Vielen Dank für diesen Artikel zu kälteempfindlichen Zähnen. Gut zu wissen, dass meist freiliegende Zahnhälse die Ursache des Problems sind. Ich werde das in einer Zahnarztpraxis überprüfen lassen.

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