AIDS und HIV – Was die Krankheit gesundheitlich und sozial bedeutet
Fällt das Wort AIDS, wird der Gesichtsausdruck vieler ernst, wenn nicht sogar bekümmert. Seit dem Aufkommen des Virus im letzten Jahrhundert wurden große medizinische Fortschritte erzielt, sodass viele infizierte Menschen heute ein nahezu normales Leben führen können.
Was ist HIV? Was ist AIDS?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen HIV und AIDS. HIV (Human Immunodeficiency Virus oder Humanes Immunschwäche Virus) ist ein Virus, das ein Mensch in sich tragen und das zu einer Schwächung des Immunsystems führen kann. Viele Infizierte bemerken oft gar nicht, dass sie sich angesteckt haben, weil sich die Symptome der Krankheit manchmal gar nicht zeigen oder sehr unspezifisch sind. Von AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) spricht man, wenn das Virus das Immunsystem soweit geschwächt hat, dass der Körper Infektionen nur mehr eingeschränkt selbst bekämpfen kann. Mittlerweile ist die HIV- und AIDS-Forschung sehr weit und kann Betroffenen, die die Diagnose echtzeitig erhalten, ein nahezu normales Leben ermöglichen. Therapien mit Medikamenten, Infusionen etc. gehören dann zum ganz normalen Leben. Täglich infizieren sich in Österreich ungefähr 1 bis 2 Personen mit HIV. Weltweit leben 36,9 Millionen Menschen mit AIDS, davon sind 1,8 Millionen Kinder unter 15 Jahren. In Österreich gibt es 8.000 bis 9.000 Menschen, die sich mit AIDS oder HIV angesteckt haben.
Wie kann ich mich mit HIV oder AIDS infizieren?
Die bekannteste Art sich zu infizieren ist wahrscheinlich ungeschützter Sex. Mit ungeschützt ist hier der Sex ohne Kondom gemeint, denn hormonelle Verhütungsmittel, wie die Pille oder die Spirale, bieten keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten, wie AIDS oder HIV. Kennst du deinen Partner bzw. deine Partnerin noch nicht so lange, ist beim Geschlechtsverkehr auf jeden Fall die Verwendung eines Kondoms zu empfehlen. Wenn du deinen Partner schon länger kennst und du dich dazu entscheiden solltest, auf ein anderes, hormonelles Verhütungsmittel umzusteigen, kannst du dich gemeinsam mit deinem Partner auf HIV testen lassen, um sicherzugehen, dass ihr beide gesund seid und euch nicht unwissentlich ansteckt. Aber Achtung! Nicht nur durch ungeschützten Sex kannst du dich mit HIV oder AIDS anstecken. Auch über das Blut ist HIV/AIDS übertragbar, wie beispielsweise durch eine Tätowiernadel. Achte beim Stechen eines Tattoos auf jeden Fall darauf, dass die Nadel des Tätowierers aus einem verpackten Material genommen wird. Generell ist bei einem Tattoo immer auch auf die Hygiene im Studio zu achten.
Neue Studie zum sozialen Umfeld von Betroffenen
Eine im Juli 2018 erschienene Studie der „International Association of Providers of Aids Care“ in Zusammenarbeit mit weiteren sozialen Organisationen behandelt das soziale Umfeld von an AIDS Erkrankten. Obwohl sich in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte innerhalb der Medizin getan haben, erschweren Vorurteile nach wie vor das Leben von Infizierten. So wollen laut dieser Studie 24 % der westeuropäischen Arbeitgeber keinen mit HIV Infizierten bzw. an AIDS Erkrankten einstellen.
68 % aller Europäer würden sich unwohl fühlen, mit einem Betroffenen auszugehen. Für die Studie („Is HIV sorted?“) wurden Befragungen in insgesamt 12 europäischen Ländern durchgeführt, darunter auch Österreich. Viele Leute fürchten sich vor den sozialen Folgen der Diagnose (Ausschluss aus der Gesellschaft usw.) und trauen sich deshalb nicht mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit.
Was mache ich wenn ich den Verdacht habe, infiziert zu sein?
Solltest du aus irgendeinem Grund Sorge haben, dass du dich mit dem Virus infiziert hast, kannst du die nächste HIV-Informationsstelle aufsuchen und dort kostenfrei und anonym einen Test machen. Das Ergebnis bekommst du in einem ebenfalls kostenlosen Beratungsgespräch direkt danach. Auf www.aids.at findest du die nächste vertrauenswürdige Stelle, wo du einen Test machen lassen kannst sowie weitere Informationen, die dich interessieren könnten.