Wie gut hören Sie?
Das Ohr ist ein richtiges Wunderwerk. Von außen wirkt es zunächst unscheinbar, dennoch spielt sich in seinem Inneren einiges ab, wobei viele Bausteine zusammenwirken. Diesen Vorgängen verdanken wir unseren Hörsinn. Ein Pfropf im Ohr kann die Qualität des Hörens jedoch schnell beeinträchtigen.
Dank unseres Hörvermögens, das übrigens doppelt so viele Eindrücke verarbeitet wie unsere Augen, können wir mit anderen kommunizieren, uns in der Umwelt orientieren und die Geräusche der Natur genießen. Ein gut funktionierendes Gehör reduziert aber auch Risiken, indem innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde ein Geräusch an unser Gehirn weitergeleitet, dort verarbeitet und eine entsprechende Handlung ausgelöst wird. Das ist beispielsweise dann notwendig, wenn uns ein herannahendes Auto bedroht und wir schnell ausweichen müssen. Ist dieser Vorgang gestört, wird die Lebensqualität erheblich reduziert. Glücklicherweise liegt im Falle einer plötzlichen Hörminderung oder eines Druckgefühls im Ohr oft nur eine Anhäufung von Ohrenschmalz, ein sogenannter Pfropf im Ohr, vor, die den Gehörgang verstopft. Gerade bei Hörgeräteträgern und -trägerinnen ist dieses Problem häufig zu beobachten. Wir wissen uns jedoch zu helfen und haben daher für Sie sechs wichtige Fakten zusammengefasst.
Das Dilemma mit den Wattestäbchen
Wattestäbchen sind wohl in jedem Haushalt zu finden und gehören für viele Personen zum täglichen Körperpflegeritual. Solange damit nur die Ohrmuschel gesäubert wird, ist nichts einzuwenden. Im Gehörgang hat das Wattestäbchen jedoch nichts zu suchen, denn das Trommelfell kann damit ernsthaft verletzt werden. Außerdem entfernt man durch die Verwendung von Wattestäbchen den natürlichen Fettfilm der Haut. Neues Ohrenschmalz kann dann nicht mehr so gut über die Haut gleiten und bleibt stecken. Ein Pfropf im Ohr entsteht und verschließt den Gehörgang.
Das lauteste Geräusch der Welt
Nicht nur Wattestäbchen können unser Hörorgan schädigen, sondern auch ein lauter Knall wie z. B. die Explosion des Krakatau. Am 27. August 1833 brach der indonesische Vulkan mit enormer Gewalt aus. Seine Eruption war so heftig, dass die herumliegende Insel fast vollständig zerfetzt wurde. Der Vulkanausbruch gilt als das lauteste jemals von Menschen gemessene Geräusch: Selbst in einer Entfernung von 160 Kilometern zeigten Messgeräte noch 180 Dezibel an – laut genug, um ein menschliches Trommelfell platzen zu lassen. Ein Schallpegel von etwa 200 Dezibel ist für den Menschen sogar tödlich.
Männer hören im Alter schlechter
Mit zunehmendem Alter lässt unser Gehör allmählich nach. Eine Studie der Hochschule in Aalen konnte inzwischen wissenschaftlich belegen, dass Männer früher von einer Verminderung ihrer Hörfähigkeit betroffen sind als Frauen. Demnach hört ein 55-jähriger Mann ungefähr so schlecht wie eine 70-jährige Frau.
Das erste Hörgerät
Die frühen Hörgeräte waren, streng genommen, gar keine: Im 17. Jahrhundert kamen die ersten Hörhilfen zum Einsatz. Es handelte sich dabei um trichterförmige Hörrohre, die den Schall direkt in den Gehörgang leiteten und immerhin um bis zu 30 Dezibel verstärkten. Heute werden die Hörgeräte immer kleiner; das Problem mit dem Pfropfen bleibt jedoch bestehen.
Das Organ im Organ
Das Ohr ist nicht nur unser Hörorgan, sondern darin versteckt sich auch unser Gleichgewichtsorgan. Störungen des Gleichgewichtssinnes können sich in Form von Schwindel, Unwohlsein, Übelkeit und Sehstörungen äußern. Die Ursachen sind ebenfalls unterschiedlich und zum Teil völlig harmlos. So bringen zum Beispiel Drehkarussells unseren Gleichgewichtssinn kurzzeitig durcheinander. Auch eine Innenohrentzündung kann Störungen verursachen.
Ohrenöle
Verhärtetes Ohrenschmalz beeinträchtigt nicht nur die Hörfähigkeit, es kann auch zu Entzündungen im Gehörgang führen. Daher sollte es regelmäßig entfernt werden – jedoch keinesfalls mit einem Wattestäbchen, wohlgemerkt! In Ihrer Apotheke erhalten Sie Ohrenöle, die in das Ohrenschmalz eindringen und dieses löslicher und somit leicht entfernbar machen. Durch regelmäßige Anwendung lässt sich Ohrenschmalzpfropfen und damit verbundenen Entzündungen sogar vorbeugen. Hörgeräteträger profitieren ganz besonders davon.