Das Leben wieder hören

In Österreich haben rund 1,8 Millionen Menschen ein beeinträchtigtes Hörvermögen und knapp eine halbe Million davon tragen ein Hörgerät. So viele?, werden jetzt einige von Ihnen überrascht denken. Ja, tatsächlich trägt jede/r Zwanzigste in Österreich ein Hörgerät. Da dieses mittlerweile technisch hoch entwickelt ist und trotzdem nur wenig Platz braucht, sieht man es jedoch kaum. Dennoch bedeutet das Tragen eines Hörgeräts für viele Menschen eine Überwindung.

Eine Brille ist dazu da, damit wir besser sehen. Ein Hörgerät, damit wir besser hören. Beides sind somit Gegenstände, die einem unserer 5 Sinne (nämlich dem Sehen bzw. dem Hören) unter die sprichwörtlichen Arme greifen. Während das Tragen einer Brille wenig Unbehagen mit sich bringt – ja, diese fungiert sogar als optisches Accessoire –, ist die Situation bei einem Hörgerät eine andere. Insbesondere für jüngere Menschen bedeutet ein Hörgerät oftmals eine große Last. Die Scham, nicht mehr zu hören wie ein Luchs, ist allem Anschein nach größer als die Scham, nicht mehr zu sehen wie ein Adler. Ältere Menschen hingegen wollen es oftmals nicht wahrhaben, dass ihre Hörfähigkeit nachlässt. Oder sie akzeptieren es schlicht und einfach. Manche glauben, dass der Aufwand für die Anpassung eines Hörgeräts und dessen Kosten sehr hoch sind, und „verzichten“ deswegen auf einen ihrer wichtigsten Sinne – das Hören.

Schlechteres Hören mindert die Lebensqualität

Ruhige Frau beim Hörtest. Hörgeräte
Ein Hörgerät verbessert nicht nur die Hörleistung, sondern ebenso die Lebensqualität.

Lässt das Hörvermögen nach (einige mögliche Gründe dafür lesen Sie im Interview mit Dr. Schobel auf Seite 2), lässt auch die Lebensqualität nach. Es gibt kaum eine Situation im Leben, die nicht durch eine schwächere Hörleistung beeinflusst wird. Das beginnt bereits am Frühstücks­tisch, wenn man das Gesagte der Mitmenschen nicht mehr so klar versteht, wie es einmal war und sein sollte. Besonders deutlich wird die Problematik oftmals, wenn ein Neben­geräusch (zum Beispiel von einem Radio oder TV-Gerät) vorhanden ist. Am Arbeitsplatz kann eine nachlassende Hörleistung je nach Tätigkeit sogar zu einem Risiko für sich selbst und die Mitmenschen werden. Geht man nach getaner Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen noch auf ein Getränk in ein Lokal, kann es richtig unangenehm werden. Im Falle einer erhöhten Geräuschkulisse tut man sich bei einer verminderten Hörfähigkeit immer schwerer, die anderen richtig zu verstehen. Da man verständlicherweise nicht ständig „Wie bitte?“ oder gar „Kannst du bitte etwas lauter reden!“ sagen will, taucht mit der schwindenden Hörleistung oftmals ein weiteres Problem auf: die sogenannte „stille Isolation“. Studien zeigen, dass mit dem Nachlassen der Hörleistung häufig ebenso das Sozialleben verkümmert: Man verzichtet auf immer mehr gesellschaftliche Ereignisse wie Konzerte, den Stammtisch, Geburtstagsfeiern oder sonstige Familienfeierlichkeiten und zieht sich stattdessen verstärkt zurück. Dieses Phänomen wird als „stille Isolation“ bezeichnet, ein Problem, das leider häufig auftritt und dabei in sehr vielen Fällen mit wenig Aufwand zu lösen wäre.

Bei Ihrem Hörakustiker können Sie jederzeit Ihr Gehör testen.

Hörbar glücklicher

Wenngleich der erste Gang zum/zur Akustiker/in für einige etwas Überwindung kostet, wird man im Nachhinein rasch erkennen, dass der weitere Weg zu einem besseren Gehör ein leichter ist. Im Rahmen einer Höranalyse wird kostenlos ein professioneller Hör- und Sprachverständnistest durchgeführt. Auf dieser Basis wird Ihr Hörprofil erstellt, anhand dessen Ihr/e Hörakustiker/in die optimale Unterstützung für Ihre Ohren finden kann. Moderne Hörgeräte sind mittlerweile technisch so ausgereift, dass sie sich automatisch auf verschiedenste Geräuschkulissen einstellen und dadurch das für Sie bestmögliche Hörverständnis erreicht wird. Zudem sind sie kaum sichtbar, und ein beträchtlicher Teil der Kosten wird im Regelfall von der Krankenkasse übernommen. Ein paar Termine beim/bei der Akustiker/in können bereits ausreichen, damit Sie wieder dauerhaft besser hören und mehr vom Leben haben. Sie verstehen wieder alles, was am Frühstückstisch mit Ihren Liebsten gesprochen wird, am Arbeitsplatz entgeht Ihnen akustisch nichts und auch beim gemütlichen Zusammensein mit den Kolleginnen und Kollegen verstehen Sie trotz lauter Geräuschkulisse wieder mehr als zuvor. Hören Sie wieder besser, steigert sich auch Ihre Lebensqualität nachhaltig!

>>> weiter geht’s auf Seite 2 mit dem Interview von Dr. Schobel

Ein Gedanke zu „Das Leben wieder hören

  • um
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    Meine Mutter leidet an beginnender Schwerhörigkeit und hat sich lange vor dem Weg zum Hörgeräteakustiker gedrückt. Als wir uns zusammen euren Beitrag durchgelesen hatten, wurden ihr klar, wie sehr sie die Schwerhörigkeit in ihrem privaten Leben einschränkt, sodass es jetzt endlich los geht, ihr ein Hörgerät zu kaufen.

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