Signalsender Haut
Hautsignale. Unsere Haut ist ein richtiges Wunderwerk, denn sie ist unser wichtigster Gefahrenmelder. Stimmt in unserem Körper etwas nicht, verändert sie sich, um uns eine Botschaft zu senden. Wir informieren darüber, was diese Botschaften bedeuten.
Unsere Schutzhülle und zugleich unser größtes Organ reagiert schnell auf äußere Einflüsse, weswegen die Haut nicht umsonst als das „Spiegelbild unserer Gesundheit“ bezeichnet wird. Sendet uns die Haut Warnsignale, sollte man diese daher keinesfalls ignorieren – sie will uns immerhin etwas mitteilen. Vor allem im Winter scheinen die Sensoren der Haut vermehrt auszuschlagen, denn trockene Heizungsluft, der ständige Wechsel zwischen warmen Innenräumen und der Kälte draußen sowie lange und dickere Kleidung – häufig aus Wolle – irritieren unsere Hautschutzbarriere. Welche Hautsignale was bedeuten, wird im Folgenden erklärt.
SCHUPPIGE HAUTHSTELLEN
Diese Stellen tun zwar nicht weh, sind aber ein ästhetisches Ärgernis, das vor allem Stirn, Mundpartie, Nase und Ohren betrifft. Der Grund: zu trockene Haut oder die falsche Kosmetik bzw. Pflege. Da die Haut im Allgemeinen dazu neigt, im Winter trockener zu sein als im Sommer, sollte man seine Pflege immer der Jahreszeit anpassen.
Was hilft? Geben Sie Ihrer Haut die Pflege, die sie braucht. Tragen Sie rückfettende Cremes auf den betroffenen Hautstellen auf und denken Sie immer daran: Viel trinken!
NEURODERMITIS
Diese chronische, immer wiederkehrende Hauterkrankung tritt in Schüben auf und geht mit quälendem Juckreiz einher. Die Ursachen für neurodermitische Haut sind noch nicht vollständig geklärt. Was man aber bisher weiß: Die Hautbarriere von Neurodermitikern ist gestört, sodass Fett und Feuchtigkeit nicht mehr gespeichert werden können, sondern entweichen. Keime und andere Reizstoffe haben folglich ein leichtes Spiel, um einzudringen und Probleme zu verursachen.
Was hilft? Grundsätzlich gilt: Die Haut täglich ohne Ausnahme mit einer milden, rückfettenden Creme pflegen. Mit Kamille können Sie Ihre Hautschutzbarriere unterstützen. Wer in akuten Phasen nicht gleich zu Cortison greifen will, kann auf juckreizstillende Präparate zurückgreifen. Salben mit Heparin sind beispielsweise eine natürliche Alternative.
WUNDE MUNDWINKEL
In den kalten Monaten klagen viele Menschen über trockene, spröde Lippen. Damit gehen auch eingerissene Mundwinkel einher. Greift man zu salzigen Speisen oder Zahnpasta, entstehen brennende Schmerzen. Neben dem trockenen Raumklima oder einer möglichen Erkältung kann auch ein Nährstoffmangel (meist fehlt es an Vitamin B oder Eisen) die Ursache dieses unangenehmen Problems sein.
Was hilft? Cremes sowie Tinkturen mit Dexpanthenol, Kamillenextrakt oder Honig lindern die Beschwerden. Fisch, Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte füllen die Nährstoffspeicher wieder auf.
JUCKREIZ
Das unangenehme Gefühl des Juckreizes kennt jeder, denn er ist einer der häufigsten Hautsignale. Neben Allergien und Schilddrüsenfunktionsstörungen ist oft sehr trockene, zu Ekzemen neigende Haut der Auslöser. Sie schafft es nicht mehr, die Feuchtigkeit zu regulieren. Wird der Juckreiz unerträglich, muss man sich einfach kratzen. Dabei sollte man genau das vermeiden, um das Problem nicht noch weiter zu verschlimmern und die Hautschutzbarriere völlig zu zerstören.
Was hilft? Cremen Sie Ihre Haut regelmäßig ein, um sie optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Für den Akutfall finden Sie in Ihrer Apotheke Cremes und Salben mit juckreizstillenden Inhaltsstoffen.
Kamille im Überblick
Da die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) als Allheilmittel bei jeglichen Hautproblemen gilt, schauen wir uns diese Heilpflanze genauer an. Als pflanzliche Arznei kommen insbesondere die Kamillenblüten zum Einsatz. Das daraus extrahierte ätherische Öl besteht unter anderem aus der Substanz alpha-Bisabolol sowie aus wertvollen Flavonoiden und Cumarinen. Damit wirkt die Kamille entzündungshemmend, regenerierend und antibakteriell. Sie wird gerne bei Hautkrankheiten eingesetzt, aber auch als Tee bei Magen-Darm-Beschwerden getrunken oder als Sitzbad bei Hämorrhoiden angewendet.