Teenager: Die Pille danach
Die Notfallverhütung für mögliche Pannen
Es ist eine sehr aufregende Zeit im Leben, wenn man seine ersten sexuellen Erfahrungen macht.
Immer wieder enden diese allerdings in ungewollten Schwangerschaften.
Die richtige Verhütung ist wichtig, um sich vor einer ungeplanten Schwangerschaft oder Krankheiten zu schützen. Deshalb sollte man sich vor seinen ersten sexuellen Handlungen sehr gut über die große Bandbreite an Verhütungsmitteln informieren, um für sich und seine Partnerin oder seinen Partner das passende Mittel zu finden. Besonders bei Unerfahrenen passieren dabei kleine Pannen, die große Auswirkungen haben können. Aber keine Angst – ein geplatztes oder verrutschtes Kondom oder eine vergessene Anti-Baby-Pille heißt nicht gleich, dass Nachwuchs unterwegs ist. Die Pille danach ist die Notfallverhütung, um eine mögliche, ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Sie ist für jedermann in der Apotheke rezeptfrei erhältlich.
Wie wirkt die Notfallpille?
Die Pille danach sollte vor dem Eisprung geschluckt werden. Dabei zählt jede Stunde, denn Spermien überleben zwischen drei bis fünf Tage im weiblichen Körper und warten dort sprichwörtlich auf eine zu befruchtende Eizelle. Diese gelangt durch den Eisprung in den Eileiter, wo sie befruchtet werden kann. Die Pille danach kann zwei Wirkstoffe beinhalten: Levonorgestrel und Ulipristalacetat. Ersteres soll innerhalb von 72 Stunden/drei Tagen eingenommen werden und verschiebt den Eisprung nach hinten. Letzteres kann bis zu 120 Stunden/fünf Tage nach dem Geschehenen geschluckt werden. Bei beiden Arten gilt dennoch, je früher desto besser. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ist der ideale Zeitraum für die Einnahme einer Pille danach. Ist eine Befruchtung bereits erfolgt bzw. besteht bereits eine Schwangerschaft, kann auch die Pille danach nichts mehr daran ändern.
Was passiert nach der Einnahme?
Durch die stetige Weiterentwicklung des Präparats ist das Auftreten von Nebenwirkungen selten geworden. Dennoch kann es zu Schwindel, Übelkeit und Erbrechen oder Unterbauchschmerzen kommen. Ebenso ist es durchaus möglich, dass die Menstruation wenige Tage vor oder nach dem üblichen Eintreten einsetzt. Es ist auch nicht notwendig, nach der Einnahme der Pille einen Arzt aufzusuchen. Bei starken Nebenwirkungen wie einer besonders starken Blutung oder Schmerzen wird zu einem Arztbesuch geraten. Die Anti-Baby-Pille kann nach der Zufuhr der Pille danach normal weiter genommen werden.
Zusätzliche Verhütung bis zum nächsten Einsetzen der Regelblutung mit mechanischen Mitteln wie Kondom oder Diaphragma ist dabei allerdings unausweichlich, weil der Schutz nun nicht mehr vollständig gegeben ist.
Von Schamgefühl und Ängsten
Oftmals herrscht große Scham davor, sich dieses Mittel in der Apotheke zu holen und dabei gesehen und erkannt zu werden. Dabei ist das etwas völlig Normales und kann jedem passieren. Dass es sich bei der Pille danach um die „Abtreibungspille“ handelt, ist falsch, da noch keine Eizelle befruchtet wurde und hier nur der Eisprung verschoben wird. Die Pille danach hat auch keine Auswirkungen auf die langfristige Empfängnisbereitschaft des weiblichen Körpers. Es besteht also kein Grund aus Angst oder Scham auf diese Notfallverhütung zu verzichten. \