Neurodermitis: Hau(p)tsache, gesund!

Basispflege bei Neurodermitis. Neurodermitis ist in den westlichen Ländern längst zu einer Volkskrankheit geworden. Rund 280 000 Menschen sind allein in Österreich betroffen – Tendenz steigend. Die Krankheit zeichnet sich vor allem durch Entzündungen und einen starken Juckreiz aus. Mit der richtigen Hautpflege können Sie dieses Leiden lindern.

Sie ist unser größtes und zugleich sichtbarstes Organ: die Haut. Um sie schön und geschmeidig zu halten, geben Menschen Milliarden für Kosmetikprodukte aus. Schließlich gilt ein makelloser Teint als Aushängeschild für Schönheit. Von diesem können Menschen mit Neurodermitis allerdings nur träumen. Betroffene Hautstellen sind trocken, schuppen, röten sich und bilden Flecken. Die psychischen Auswirkungen sind teilweise enorm.

Bloß nicht kratzen

Die Ursachen für neurodermitische Haut sind noch nicht vollständig geklärt. Fest steht jedoch: Bei Neurodermitikern ist die Hautbarriere gestört, sodass Fett und Feuchtigkeit nicht gespeichert werden, sondern entweichen. Dadurch haben Keime sowie chemische Reizstoffe ein leichtes Spiel einzudringen. Die Folge: Die Haut wird extrem trocken und empfindlich, leicht entzündet und schuppig. Neurodermitis zeichnet sich aber auch durch einen teils unerträglichen Juckreiz aus. Dieser beeinträchtigt die Lebensqualität von Betroffenen stark und kann mitunter sogar den Schlaf stören. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes zum „Aus-der-Haut-fahren“. Reflexartig beginnt man sich zu kratzen – dabei sollte man genau das vermeiden! Durch das Kratzen entstehen nämlich Mikroverletzungen, sodass infektiöse Bakterien leicht eindringen können. Die Haut wird noch sensibler und empfindlicher. Außerdem können unschöne Narben entstehen, wenn die Haut erst einmal aufgekratzt ist.

Cremen, cremen, cremen

Wie bereits erwähnt, haben chronisch-entzündliche Hauterkrankungen, zu denen auch die Neurodermitis gezählt wird, eines gemeinsam: Bei ihnen ist die Hautschutzbarriere gestört. Deswegen ist es das A und O, die Haut ausnahmslos täglich einzucremen. Auf Kortison sollte dabei weitestgehend verzichtet und nur im äußersten Notfall zurückgegriffen werden. Das konsequente Eincremen der Haut – die sogenannte Basispflege – gilt sogar als ärztliche Leitlinie bei der Neurodermitis-Therapie. Wichtig ist dabei, auf rückfettende Cremen ohne Tenside, Konservierungsmittel oder Duftstoffe zu setzen, weil diese Stoffe unter Umständen das Problem sogar noch verschlimmern können. Zu empfehlende Wirkstoffe sind hier Kamille und Heparin. Alpha-Bisabolol, wie der Kamillenextrakt fachlich bezeichnet wird, schützt die Haut, wirkt entzündungshemmend und regeneriert die geschädigte Hautschutzbarriere. Heparin hingegen stillt den quälenden Juckreiz. Am wichtigsten ist es allerdings, sich viel einzucremen – sehr viel! Die meisten Betroffenen unterschätzen jedoch die Menge an benötigter Creme. Wir haben Ihnen daher eine APOVITAL-Tabelle zusammengestellt (siehe Kasten), die veranschaulicht, wie viel Creme für die jeweiligen Körperteile gebraucht werden. Für ein juck- und kratzfreies Leben!

Basispflege bei Neurodermitis. Anzahl der Menge an Creme wird nach Fingerspitzeneinheiten berechnet. Ein Überblick
Ein Salbenstrang auf dem vorderen Zeigefingerglied (Fingerspitzeneinheit) beträgt in etwa 0,5 Gramm. Ein durchschnittlich großer Erwachsener benötigt 28,5 Fingerspitzeneinheiten für den gesamten Körper.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: