100 Jahre alt und noch mehr – ein langes Leben

100 Jahre und noch mehr

Das malerische Küstendorf Acciaroli, südlich von Neapel, hat es auf viele Titelseiten internationaler Medien gebracht. Die Besonderheit: Beinahe jeder dritte Einwohner hat bereits den 100. Geburtstag gefeiert.

Schon seit Menschengedenken wird versucht, das Leben mit allen möglichen Mitteln zu verlängern. Mit mehr oder weniger mysteriösen Tränken versuchten so manche Kulturen, ein langes oder sogar ewiges Leben zu erreichen. Andere Kulturen glaubten, durch Opfergaben das eigene Leben etwas zu verlängern. In der medizinischen Neuzeit hat sich die Theorie für ein langes Leben doch etwas geändert. Die Ernährung, ausreichend Bewegung, gute klimatische Bedingungen, ein gutes Gesundheitssystem und die Gene werden heute als wichtige Faktoren für ein langes Leben in Betracht gezogen. Regionen, in denen Menschen ein überdurchschnittliches Alter erreichen, sind daher für Wissenschaftler und Ernährungsexperten besonders interessant, da man sich dadurch zwar nicht den Stein der Weisen, aber doch wichtige Erkenntnisse in Bezug auf das Alter erhofft. Eine dieser Regionen, oder besser gesagt eines dieser Dörfer mit besonders alten Bewohnern ist das Dorf Acciaroli. Nur etwas über 1.000 Einwohner verbringen dort ihren Lebensabend, und dieser Lebensabend ist ein sehr langer, denn fast ein Drittel aller Bewohner ist über einhundert Jahre alt. In vergleichbaren Umgebungen erreicht oft nur ein Prozent der Bevölkerung dieses beträchtliche Alter.

Die italienischen Methusalems?

Und das wohl noch Besonderere ist, dass die Menschen dort nicht nur überdurchschnittlich alt werden, sondern, dass sie sich auch bis ins hohe Alter über einen guten Gesundheitszustand erfreuen dürfen. Wenige der über Hundertjährigen leiden an Alzheimer oder typischen altersbedingten Erkrankungen wie Herzleiden. Diese Tatsache hat Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen auf den Plan gerufen, dieses Phänomen näher zu betrachten. Aus verschiedenen Ländern kamen die Wissenschaftler und befragten die Bewohner von Acciaroli nach den Lebensgewohnheiten, analysierten die genetische Veranlagung der Bevölkerung und noch vieles mehr.

Bewegung, Rosmarin und Liebe

Ein Grund, weshalb genau die Süditalienerinnen und Italiener besonders alt werden, liegt wohl am Dorf selbst. Neben dem guten mediterranen Klima hat das Dorf den Vorzug, auf der einen Seite vom Meer und auf der anderen von steilen Hügeln begrenzt zu sein. Somit sind frische Meer­esfrüchte an der Tagesordnung und auch Obst, Getreide und Gemüse kann ganz natürlich wachsen und gedeihen.
Auch die viele Bewegung wird von den Bewohnern des Dorfes gerne angesprochen. Die engen Gassen des Dorfes sind geradezu einladend für einen schönen Spaziergang, eventuell noch gepaart mit einer Runde Boccia. Somit kommt neben der Bewegung auch noch die nötige Spannung ins Leben. Auch die Liebe sollte im höheren Alter nicht zu kurz kommen, dies wird von den Bewohner von Acciaroli immer wieder betont. Gemeinsam alt werden ist ja doch schöner und wie es scheint auch gesünder als in Einsamkeit. Zu guter Letzt wird dem Rosmarin eine ganz spezielle Rolle für das gesunde Altwerden zugeschrieben. Rosmarin enthält einen hohen Anteil an Kalzium, Eisen und Vitamin B, sowie Antioxidantien. Rosmarin eignet sich für Fisch- als auch Fleischgerichte und kann auch für Tee bestens verwendet werden.   \\ Aus APOVITAL 2/2017

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