Schnelle Hilfe: Wenn Windpocken jucken

Windpocken, auch Varizellen genannt, gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten. In den meisten Fällen sind sie harmlos – doch Vorsicht: Der Juckreiz kann zu Kratzattacken und in Folge zu Entzündungen führen.

Windpocken, auch Feuchtblattern genannt, werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Die Viren werden durch Tröpfchen- und Schmierinfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Windpocken sind hochansteckend und haben gerade jetzt Hochsaison, wenn die Kinder wieder zusammen in die Schule gehen und die Temperaturen sinken. Die Ansteckungsgefahr beginnt bereits etwa zwei Tage vor Ausbruch des Hautausschlags, was die Krankheit besonders tückisch macht. Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit – kann sogar bis zu 20 Tage betragen!

Verlauf und mögliche Folgen

Erste Anzeichen können Fieber und Abgeschlagenheit sein, bevor der charakteristische Hautausschlag auftritt. Dieser beginnt oft am Kopf und breitet sich dann über den gesamten Körper aus. Innerhalb weniger Stunden entwickeln sich aus roten Flecken stark juckende Bläschen, die nach einiger Zeit aufplatzen, eintrocknen und verkrusten. So unangenehm die Krankheit auch ist, in den meisten Fällen verläuft sie nicht allzu schlimm. Die Bläschen heilen nach wenigen Tagen ab und die grippeähnlichen Symptome verschwinden ebenso schnell. Dennoch besteht die Gefahr von Komplikationen: Vor allem bei Erwachsenen, Neugeborenen und Kleinkindern oder bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann es unter anderem zu einer Lungenentzündung oder einer Entzündung des Gehirns kommen.

Die juckende Gefahr

Eine Begleiterscheinung der Windpocken, auf die man besonders achten muss, ist der Juckreiz. Bei manchen Kindern ist der Juckreiz so stark, dass sie sich die Haut abziehen. Kratzen sich die Kinder, platzen die Bläschen auf und Bakterien sowie andere Krankheitserreger können eindringen. Eitrige Entzündungen und oft auch Narbenbildung sind die Folge. Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt es in der Apotheke juckreizstillende Präparate, die den Juckreiz schnell und nachhaltig lindern. Einfach regelmäßig auf die betroffenen Stellen auftragen (nicht mit den Händen!) und einwirken lassen. Im Nu ist der Juckreiz weg. Weitere Tipps haben wir hier für Sie zusammengestellt:


Umschläge und Kamille
Kalte Umschläge mit Kamillentee sind ein altbewährtes Hausmittel gegen das Jucken bei Windpocken. Dazu werden frisch gewaschene Handtücher mit gekühltem Kamillentee getränkt und auf die juckenden Hautstellen gelegt. Kamille enthält ätherische Öle, die juckreizstillend und entzündungshemmend wirken. Die Kälte der Kamillenwickel beruhigt die Haut zusätzlich.

Fingernägel kürzen
Wussten Sie, dass man sich manchmal auch nachts unbewusst kratzt? Deshalb sollten bei Windpocken die Fingernägel kurz geschnitten werden. So verringern Sie das Risiko einer Entzündung.

Ruhe und Isolation
Betroffene sollten zu Hause bleiben, bis sämtliche Bläschen verkrustet sind, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Lieber einen Tag mehr als zu wenig. Ausreichend Schlaf und Ruhe unterstützen den Heilungsprozess. Eine entspannte Umgebung, Lesen oder Musik lenken vom Juckreiz ab.

Raum kühlen
Wärme fördert die Bildung neuer Bläschen und verstärkt den Juckreiz. Deshalb ist es wichtig, den Raum nicht übermäßig zu heizen und regelmäßig zu lüften. Frische Luft tut, wenn es der Krankheitsverlauf zulässt, in der Regel gut. Beachten Sie aber die Ansteckungsgefahr.


Woher stammt der Name „Windpocken“?
Der hohen Ansteckungsgefahr verdanken Windpocken auch ihren Namen:
Sie verbreiten sich buchstäblich „so schnell wie der Wind“!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: