Feinstaubbelastung – ein omnipräsentes Thema unserer Zeit
Feinstaubbelastung
Die Umweltbelastung ist ein omnipräsentes Thema unserer Zeit. Und dies zurecht, denn immer mehr Menschen leiden an gesundheitlichen Belastungen durch Feinstaub.
Feinstaubbelastung schadet unserer Gesundheit, daran haben wohl nur die wenigsten Zweifel. Feinstaubpartikel weisen einen Durchmesser von weniger als 0,01 Millimeter auf und sind daher für unser Auge nicht sichtbar. Dass sie nicht sichtbar sind, heißt aber nicht, dass sie weniger gefährlich sind als größere Staubpartikeln. Ganz im Gegenteil! Die geringe Größe kann sogar als zusätzliche Gefahr angesehen werden, da sie wegen der geringen Größe bis tief in die Bronchien vordringen können. Kleine Feinstaubpartikeln können sogar in die Lungenbläschen und die ganz feinen Feinstaubpartikeln direkt in die Blutgefäße vordringen. Nicht nur optisch, auch körperlich bemerken wir die Feinstaubpartikeln in unseren Breitenkreisen nicht unbedingt unmittelbar. So schlimm wie in manchen asiatischen Städten, wo an manchen Tagen sogar das Atmen zur Belastung wird, ist es bei uns noch nicht. Das alles heißt jedoch nicht, dass wir sorglos mit dem Thema Luftverschmutzung umgehen können. Auch in Österreich herrscht in regelmäßigen Abständen „Feinstaubalarm“, vor allem in den großen Städten, aber auch die ländlichen Gebieten bleiben davon nicht vollends verschont. Nur weil man die Gefahr nicht sehen kann, heißt es nicht, dass diese nicht existiert.
Auswirkungen von Luftschadstoffen
Kürzlich wurden die Ergebnisse des Großforschungsprojektes ESCAPE (European Study of Cohorts for Air Polution Effects) veröffentlicht. Dabei wurden die Daten aus 30 Kohorten zu diversen Kurz- als auch Langzeitwirkungen von den Luftschadstoffen auf die Gesundheit ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar ein Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und Lungenkrebserkrankungen erkennbar ist, aber die Auswirkungen von den Luftschadstoffen auf die Lungenfunktion zwar signifikant, jedoch eher klein sind. Die Wirkung von den Luftschadstoffen auf einzelne Erkrankungen lassen sich nicht leicht nachweisen. Das Rauchen, zum Beispiel wirkt sich in Bezug auf die durch Krankheit beeinträchtigen Lebensjahre (Disability Adjusted Life Years; DALY) eindeutig stärker aus als die Luftverschmutzung.
Dies sollte jedoch die Luftverschmutzung keineswegs verharmlosen, denn wie die Studie zeigt, besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und Multimorbidität. So bleibt die Conclusio, dass das allgemeine Risiko zu Erkrankungen aufgrund der Feinstaub- und Stickoxid-Belastung erhöht ist.
Diese Studie macht ein weiteres Mal deutlich, wie wichtig die Verringerung der Luftschadstoffe ist und auch die negativen Auswirkungen des Rauchens kommen mehr als deutlich zum Vorschein. Man kann nur hoffen, dass das kürzlich beschlossene Rauchverbot bis zum Ende des 18. Lebensjahres Wirkung zeigt.
\\ Aus APOVITAL 4/2017