Erste Hilfe: Erste-Hilfe-Mythen im Check

Erste Hilfe: Weit verbreitet, doch im Ernstfall gefährlich: Mythen, Halbwissen und Irrtümer, die rund um das
Thema Erste Hilfe kursieren. Sollte ich bei einer Herzdruckmassage lieber sanft drücken, um keine Rippen zu brechen? Ich habe gelernt, den Helm einer verunfallten Person nicht abzunehmen – stimmt das? Das Rote Kreuz fasst gängige Mythen ins Auge und erklärt, wie viel Wahrheit dahintersteckt.

Die gute Nachricht zuerst: Man kann bei Erste Hilfe nichts falsch machen – außer nichts zu tun. Denken Sie daran, sollten Sie jemals in eine Situation kommen, in der Ihre lebensrettenden Maßnahmen gefragt sind! Dazu sind Sie übrigens auch gesetzlich verpflichtet, wie die Aufklärung des ersten Mythos zeigt.

Mythos #1: „Besser nichts tun – sonst werde ich verklagt!“

Richtig ist: Sofort handeln! Nichtstun ist hingegen strafbar. So gibt es nicht nur eine moralische Pflicht, Erste Hilfe zu leisten, sondern auch eine gesetzliche (sofern körperlich und geistig zumutbar): Jedes Jahr kommt es in Österreich zu zahlreichen Verurteilungen wegen „unterlassener Hilfeleistung“ oder „Im-Stich-Lassen eines Verletzten“. Zumindest ein Notruf kann von jeder Person abgesetzt werden.

Mythos #2: „Bei der Wiederbelebung lieber sanft drücken, sonst brechen die Rippen.“

Richtig ist: Schnelles und kräftiges Drücken rettet Leben, nur so wirkt die Herzdruckmassage effektiv. Natürlich können Rippen auch brechen – aber sie verheilen wieder. Ein Atem-Kreislauf-Stillstand hingegen ist lebensbedrohlich und ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen tödlich.

Mythos #3: „Bei einem Notfall kann ich googeln, wo der nächste Defibrillator ist!“

Richtig ist: Nein, im Notfall ist für diverse Suchanfragen am Handy keine Zeit. Ausschließlich die Rettungsleitstelle unter der Nummer 144 sagt Ihnen, wo sich in Ihrer Nähe ein Defibrillator befindet. Grundsätzlich können Sie sich jederzeit unter www.definetzwerk.at informieren, wo sich ein Defi etwa in der Nähe Ihrer Wohnung oder Ihres Arbeitsplatzes befindet.

Mythos #4: „Man darf Verletzte nicht bewegen. Der Motorradhelm darf nicht abgenommen werden.“

Richtig ist: Der Motorradhelm muss bei reglosen Personen immer abgenommen werden. Dafür öffnen Sie den Kinnriemen und nehmen Sie den Helm sanft ab. Danach kann die Atmung kontrolliert werden. Atmet die reglose Person normal, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Drehen Sie die Person auf die Seite, überstrecken Sie den Kopf und öffnen Sie den Mund – hier zählt das Ergebnis, weniger die Technik. Wichtig: Kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung durch Hören, Sehen und Fühlen! Sind Sie nicht sicher, ob die Person weiterhin normal atmet, drehen Sie sie auf den Rücken und beginnen Sie mit der Wiederbelebung.

Wichtige Nummern im Handy speichern:
Notruf: 144

Den nächsten Erste-Hilfe-Kurs in Ihrer Nähe finden Sie unter: www.erstehilfe.at

Wissen auffrischen!
Wann haben Sie zuletzt einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert? Das Rote Kreuz empfiehlt, sein Wissen zumindest alle vier Jahre aufzufrischen. Kurse in Ihrer Nähe finden Sie unter dem obenstehenden Link. Interessierte können auch unter https://jetzt.erstehilfe.at ein kostenloses Online-Erste-Hilfe-Training absolvieren und sich ein Zertifikat des Roten Kreuzes holen. Das nimmt nicht nur die Angst und Unsicherheit beim Helfen, sondern rettet im besten Fall auch ein Leben!
Ein Auffrischungskurs dauert nur 8 Stunden. 8 Stunden, die Leben retten können!

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