Warum der aufrechte Gang den Venen schadet
Aufrechter Gang schadet Venen. Krampfadern, schwere Beine, Spannungsgefühle oder geschwollene Knöchel – Probleme mit den Venen gehören zu den häufigsten Zivilisationsleiden. Warum das so ist und was Sie dagegen tun können, haben wir für Sie zusammengefasst.
Wir Menschen sind echte Evolutionsexperten: Vom kletternden Urzeitwesen zum aufrecht gehenden Homo sapiens haben wir eine enorme Entwicklung hingelegt – eigentlich eine Meisterleistung der Natur. Der aufrechte Gang hat uns vieles ermöglicht: freie Hände für Werkzeug und Kulturarbeit, bessere Sicht auf potenzielle Gefahren und natürlich die Fähigkeit, mit einer Tasse Kaffee in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand durchs Leben zu spazieren. Doch während wir evolutionär einen echten Fortschritt gemacht haben, sind unsere Venen von dieser Entwicklung weniger begeistert.
Die Schwerkraft als stiller Gegenspieler
Die Venen haben die knifflige Aufgabe, das Blut aus den Beinen entgegen der Schwerkraft zurück zum Herz zu transportieren. Während bei Vierbeinern das Blut aufgrund der geringeren Distanz zwischen Boden und Herz fast von allein fließt, stellt das bei uns Zweibeinern eine echte Kraftanstrengung dar, die dem aufrechten Gang geschuldet ist. Die Venenklappen – kleine, kluge Rückschlagventile – sollen zwar bei diesem Vorgang helfen und verhindern normalerweise auch, dass das Blut wieder nach unten sackt. Doch was, wenn die Klappen nicht mehr so arbeiten, wie sie es sollen?
Venen und ihre Klappen
Unsere größte oberflächliche Beinvene, die Vena saphena magna („große Rosenvene“), verfügt allein über 20 solcher Klappen. Daneben gibt es noch eine kleinere Stammvene sowie viele weit verzweigte, tiefliegende Venen. Funktioniert auch nur eine einzige ihrer Klappen nicht mehr einwandfrei, kann es bereits zu Problemen kommen. Drückt Blut zunehmend gegen die dünnen Venenwände, „leiern“ die Venen mit ihren Klappen aus. Die Folge: Blut staut sich in den Beinen und Flüssigkeit sammelt sich im umliegenden Gewebe. Die Beine fühlen sich schwer an, schwellen an oder es bilden sich Krampfadern. Dabei ist ein Venenleiden nicht nur optisch störend, sondern kann unbehandelt zu ernsthaften Beschwerden führen.
Beine unterstützen
Venenschwäche ist solchermaßen ein „Luxusproblem“ von Lebewesen, die längere Zeit auf zwei Beinen stehen oder sitzen – also im Grunde ein reines Menschenproblem. Selbst Affen, die sich manchmal aufrichten, verbringen die meiste Zeit auf allen vieren und sind deshalb weniger betroffen. Dauerhaft am Boden kriechend zu leben, ist für uns Menschen allerdings nicht vorgesehen, und die Evolution hat es leider verabsäumt, uns zusammen mit dem aufrechten Gang auch mit dickeren Venenwänden auszustatten. Wer trotzdem mit Leichtigkeit durchs Leben schreiten möchte, kann mit ein paar einfachen Tricks die eigene Venengesundheit verbessern. Gerade wer viel sitzt, profitiert von einer sogenannten „Venenwippe“ (siehe Gewinnspiel). Regelmäßiges Wippen bewirkt dabei über die gezielte Kontraktion der Wadenmuskulatur einen besseren Rückfluss des Blutes. Auch in der Natur findet man Unterstützung. Der Steinklee beispielsweise ist ein erprobtes Kraut, das bei Venenleiden eingesetzt wird. Die Pflanze regt den Blut- und Lymphfluss an, sodass Flüssigkeitsansammlungen wieder abfließen können. Außerdem werden dem Klee entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften zugeschrieben. Auf die Rosskastanie ist ebenfalls Verlass: Sie dichtet die Gefäßwände von innen ab und stabilisiert sie; dadurch werden die Venen gestärkt und Schwellungen inklusive Schmerzen reduziert. In Form von Tropfen lassen sich beide Pflanzenstoffe gut vereinen. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach, welche Produkte diese beiden Wirkstoffe kombinieren. So können Sie das Leben Ihrer Venen erleichtern und sich unbeschwert von Ihren Beinen in den Frühling tragen lassen.