Teil 2: Univ.-Prof. Dr. med. Achtbeiner
Univ.-Prof. Dr. med. Achtbeiner. Die Rolle der Tiere in der Medizingeschichte. Allein der Gedanke an eine Spinne vermag vielen Menschen bereits große Angst einzujagen. Dabei geht von unseren heimischen Spinnen zu 99,9 Prozent keine Gefahr aus, denn ihr Gift ist für den Menschen ungefährlich. Und selbst weltweit gibt es lediglich einige Dutzend Spinnenarten, die uns ernsthaft schaden können. Doch Spinnen leisten weit mehr, als uns in Angst zu versetzen. Ihr Gift gilt als große Hoffnung bei der Behandlung von Schlaganfällen.
Allein der Gedanke an eine Spinne vermag vielen Menschen bereits große Angst einzujagen. Dabei geht von unseren heimischen Spinnen zu 99,9 Prozent keine Gefahr aus, denn ihr Gift ist für den Menschen ungefährlich. Und selbst weltweit gibt es lediglich einige Dutzend Spinnenarten, die uns ernsthaft schaden können. Doch Spinnen leisten weit mehr, als uns in Angst zu versetzen. Ihr Gift gilt als große Hoffnung bei der Behandlung von Schlaganfällen.
Gegen welche Krankheiten eigenen sich Spinnengifte?
Die Gifte der Spinnen haben weit weniger Nebenwirkungen auf den menschlichen Körper als beispielsweise viele Schlangengifte, da ihre Toxizität wesentlich geringer ist. Nach aktuellen Forschungsergebnissen wirken die Gifte der Tiere vor allem auf das zentrale Nervensystem, das für Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose oder Epilepsie verantwortlich ist. Da weltweit Hunderte Millionen Menschen an diesen Krankheiten leiden, es aber oft an wirksamen Medikamenten mangelt, könnten Spinnengifte neue Behandlungsmöglichkeiten darstellen. Spinnengifte können darüber hinaus auch als Schmerzmittel oder Antibiotika eingesetzt werden.
Die Forschung nach dem idealen Spinnengift
Bei den Giften der knapp 50.000 bekannten Spinnenarten werden bis zu 10 Millionen neue Naturstoffe vermutet – bisher sind aber nur etwa 2000 bekannt. Die Erforschung der Spinnengifte steckt also noch in den Kinderschuhen. Ein sehr interessanter Ansatz ist die Untersuchung von Hi1a, einem Giftpeptid der Fraser-Island-Trichternetzspinne, im Zusammenhang mit Schlaganfällen. Da bei einem Schlaganfall innerhalb kürzester Zeit Millionen von Nervenzellen absterben können, ist eine schnelle Reaktion wichtig. Hi1a blockiert bestimmte Ionenkanäle und bewahrt auf diese Weise die Zellen vor dem Absterben; damit könnte es vor den Folgeschäden eines Schlaganfalls schützen. Derzeit werden die Gifte vieler weiterer Spinnen intensiv erforscht, denn die Hoffnung ist groß, dass Spinnen in Zukunft nicht nur Angst und Schrecken verbreiten, sondern dass Univ.-Prof. Dr. med. Achtbeiner und seine Artgenossen zu Lebensrettern werden.
Abschließend bedanken wir uns bei allen Spinnen dieser Welt, deren Gift zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird, und hoffen auf ein gutes Miteinander zwischen den tierischen Heilsbringern und uns Menschen.
Australische Trichternetzspinnen-Fakten:
- Unterordnung: Vogelspinnenartige
- Größe: Körperlänge von 10 bis 50 Millimetern
- Bevorzugter Lebensraum: Wälder
- Männliche Tiere sind aggressiver und giftiger.
- Australische Trichternetzspinnen sind
- nachtaktiv und überwiegend terrestrisch (bodenbewohnend)
Im Spinnengift steckt viel Potenzial für die Medizin.
Spinnen – für viele Menschen ein Symbol des Schreckens – könnten zu den größten Helden der modernen Medizin werden. Ihre hochkomplexen Gifte, ursprünglich für die Jagd und die Verteidigung entwickelt, werden derzeit intensiv untersucht.
Bereits vor vielen Jahrhunderten gab es erste Versuch, Menschen mit Spinnenmedizin zu behandeln (Bild oberhalb). Genauer untersucht wird die positive Wirkung des Spinnengiftes auf den Menschen jedoch erst seit wenigen Jahren.