SAG JA ZUM NEIN!
Nein sagen fühlt sich gut an! Denn es bedeutet, dass du dir für die Dinge Zeit nimmst, die dir wichtig sind! Es sind nur vier Buchstaben, eigentlich ganz einfach – und trotzdem sagen wir viel zu selten Nein. Wie wir lernen, konsequent zu sein, ohne Angst Nein zu sagen und der Ja-Sagerin uns öfter einmal charmant den Mittelfinger zu zeigen.
Ein „Nein“ brennt dir auf der Zunge und trotzdem sprudelt automatisch wieder ein „Ja“ als Antwort aus dir heraus. Im Moment deiner Antwort beißt du dir auf die Lippe, da du ein „Nein“ deutlich bevorzugt hättest. Jeder von uns kennt solche Situationen und ärgert sich über die eigene Feigheit und negative Angewohnheit, unüberlegt einfach Ja zu sagen. Ein langersehntes Wochenende, nur für dich, und wieder hilfst und unterstützt du jemanden, ohne zu zögern. Die fest vorgenommene und eingeplante Zeit für dich selbst sollte von höchster Priorität sein und daher immer im Vordergrund stehen! Wenn unsere Zeit ständig von anderen beeinflusst und bestimmt wird, macht uns dies auf Dauer extrem unzufrieden und unglücklich. Solch ein Dauerzustand erschöpft uns und beeinflusst auf physischer, aber vor allem auch auf psychischer Ebene sehr. Für Frauen sind solch entscheidende Situationen deutlich schwieriger zu meistern als für Männer, da Männer ihre Interessen meist sehr deutlich und egoistisch vertreten. Frauen hingegen wollen es meist immer allen recht machen, ohne Rücksicht auf Eigenverluste.
Das Nein in frühen Jahren schon verlernt
Ein Kleinkind schüttelt deutlich den Kopf, wenn es etwas verneint oder ganz einfach nicht will. Es gibt kein Nachgeben oder keine Kompromissschließung gegen den eigenen Willen. Während unserer Sozialisierung lernen wir, dass Nein meist als eine Warnung oder ein Verbot ausgesprochen wird. Daher wird es mit Ärger oder Bestrafung verknüpft. Ein gefügiges Ja ist daher der einfache und unkomplizierte Weg. Einem Ja folgen viel seltener Konflikte, Zurückweisungen oder Sanktionen. Erwachsene handeln ebenso entsprechend nach der irrationalen Angst vor negativen Konsequenzen. Ein großes Problem ist es, dass der eigene Anspruch an sich dem Nein im Weg steht, da wir immer großzügig, freundlich und vor allem hilfsbereit sein wollen – wir wollen gebraucht und von allen gemocht werden.
Wie wir das Nein wieder neu lernen können
Als typische Ja-Sagerin tappst du immer wieder in unbewusste Fallen. Die Fragen werden verschiedenst formuliert, sodass du im Moment der Fragestellung gar keine Möglichkeit hast, sie in Ruhe zu überdenken und eventuell doch mit einem Nein zu beantworten. In solchen Situationen ist es meist sehr sinnvoll, dein Gegenüber um etwas Bedenkzeit zu bitten. Sei immer stets bemüht, dein Nein gut zu argumentieren – Wieso hast du gerade keine Zeit? Wieso passt es dir im Moment gar nicht? Begründe immer, wieso deine Ablehnung nichts mit der Person an sich zu tun hat, sondern viel mehr mit der Tätigkeit oder mit dem Zeitpunkt. Mit solch einer ehrlichen Erklärung kann dir eigentlich niemand böse sein. Sollte dies doch der Fall sein, mach dir klar, dass diese Reaktion in dem Moment einem kleinen Kind ähnelt, das nicht bekommt, was es sich in diesem Augenblick erwartet. Hab etwas Geduld, diese Problematik wird sich sehr bald wieder legen, da das Erwachsenen-Ich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen wird. Sollte sich doch ein Ja als Antwort herauskristallisieren, verbinde es mit einem Gegenangebot. Ist dein Gegenüber damit einverstanden, wurde eine Win-win-Situation erzielt, die beide glücklich macht und gleichzeitig wurde das Prinzip von Geben und Nehmen bestmöglich umgesetzt.
Erfolg ohne Angst vor Konsequenzen
Eine selbstbewusste Nein-Sagerin wird man nicht einfach über Nacht. Gib dir auf jeden Fall genügend Zeit und übe dich immer wieder darin, Nein zu sagen. Meist ist es anfangs einfacher, solche Situationen im engsten Freundeskreis zu trainieren, anstatt gleich mit dem Chef in eine ungewollt unangenehme Situation zu geraten. Unentschlossene Aussagen sollten so schnell wie möglich aus deinem Kopf und deinem Wortschatz verabschiedet werden. Bei Absagen solltest du dich immer aufrichten, deine Schultern nach hinten ziehen und deine Formulierung mit freundlicher aber bestimmter Stimme äußern. Je öfter du Nein sagst, desto leichter wird es dir von Zeit zu Zeit fallen. Vor jedem Nein steht erst einmal ein Ja. Ein Ja zu dir und deinen Bedürfnissen. Das Gute daran ist, dass sich deine Ausstrahlung sichtbar verändert und du dadurch deutlich souveräner auf andere wirkst. Wer Nein sagt wird ernst genommen. Als selbstbewusster, erwachsener und freundlicher Mensch setzt du ganz klar und deutlich deine Prioritäten. Dadurch wirst du als zuverlässige und ehrliche Person wertgeschätzt, die genau das meint was sie sagt und immer zu ihrem Wort stehen wird. Das Beste daran ist jedoch: Du hast endlich wieder mehr Zeit für DICH!