Heilpflanze des Monats – Große Bibernelle
Heilpflanze des Monats – Große Bibernelle (Pimpinella major). Ob im Tiefland oder im Hochgebirge – die Große Bibernelle kommt in Österreich fast überall vor. Bis in den Herbst hinein blühen mancherorts die zahlreichen weißen, je nach Unterart auch rosa Blütendolden. Die mehrjährige Pflanze gehört zur Familie der Doldenblütler und ist ein Liebling der Insekten. Außerdem gehört die Bibernelle zu den sogenannten „Pestkräutern“.
Wie wird die Heilpflanze des Monats geerntet?
Im Herbst können die Wurzeln ausgegraben, getrocknet und so haltbar gemacht werden. Dazu die Wurzeln säubern, in Stücke schneiden und zum Trocknen an einem luftigen Ort aufhängen. Zum Nachtrocknen können die Wurzeln bei sehr niedriger Temperatur in den Backofen gelegt werden. In Glasgefäßen oder einfach in einer Dose an einem trockenen Ort sind die Wurzeln monatelang lagerbar.
REZEPT: Bibernellenhonig
1 Teelöffel fein zerkleinerte Bibernellwurzeln mit 3 Esslöffeln Bienenhonig vermischen. Gegen Bronchialkatarrh und zur Schleimlösung 3- bis 4-mal täglich einen Teelöffel pur oder in Tee einnehmen. Auch auf dem Butterbrot schmeckt der Bibernellhonig vorzüglich.
Vorkommen
Das vielseitige Wildkraut wächst reichlich auf nährstoffreichen Wiesen, an Ufern und sonnigen Hängen. Es bevorzugt frische, humose und lehmige Böden. Wenn Sie die Pflanze selbst anpflanzen möchten, empfehlen wir einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Achten Sie darauf, dass der Boden um die Pflanze herum niemals vollständig austrocknet.
Wissenswertes
Die Große Bibernelle ist eine wichtige Nahrungspflanze für Bienen, und auch andere Bestäuber wie Schmetterlinge oder Raupen sind wegen des Nektar- und Pollengehalts regelmäßige Gäste. Für den Menschen ist vor allem die Wurzel von Bedeutung, aber auch junge Blätter und Sprossen sind essbar. Im Mittelalter galt die Bibernelle als Heilmittel gegen die Pest. „Esst Bibernell, dann sterbt ihr nicht so schnell!“, hieß es damals. Diese Empfehlung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Wurzel dieser Pflanze einen stechenden, unangenehmen Geruch verströmt.
Magisches
Die Inhaltsstoffe der Großen Bibernelle wirken unter anderem verdauungsfördernd, schleimlösend, reizlindernd und entzündungshemmend. Die getrockneten Wurzeln werden häufig als Tee aufgegossen und bei festsitzendem Husten und Katarrhen der oberen Luftwege zum Gurgeln verwendet. Das Wurzelpulver wurde in der Volksmedizin auch bei Magenbeschwerden eingenommen und Kräuterschnäpsen zur Förderung der Verdauung zugesetzt. Als äußerliches Hausmittel wurde die Bibernelle früher zur Unterstützung der Wundheilung geschätzt.