Der Stress erschöpft mich
Stressauslösende Faktoren. Immer mehr Menschen in Österreich sind gestresst. Da fragt man sich, wo die österreichische Gemütlichkeit geblieben ist, für die wir eigentlich bekannt sind. Wir gehen daher der Frage nach, warum Stress zu einem immer größeren Problem wird.
Der erste Schritt, um stressbedingte Probleme zu lösen, besteht darin, die sogenannten Stressoren (= stressauslösende Faktoren) zu vermeiden. Grob lassen sich die vielzähligen möglichen Stressursachen in vier Kategorien unterteilen:
- Physische Faktoren: Die vor allem in den Städten zunehmende Lärm- und Lichtbelastung ist ein grober Stressauslöser. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt, dass bereits eine Zunahme des Straßenlärms um 10 Dezibel das Risiko für stressbedingte Erkrankungen wie Depressionen um bis zu 20 % erhöht. Weitere physische Stressoren sind Hitze, Kälte, Krankheiten und Umweltbelastungen.
- Soziale Stressoren: Mangelnde Anerkennung im Berufsleben und zunehmender Konkurrenzdruck sind zwei wesentliche Aspekte sozialer Stressoren. Aber auch das Gegenteil, nämlich Unterforderung und Langeweile im beruflichen Kontext, kann sich ähnlich negativ auswirken und Stress auslösen.
- Emotionale Stressoren: Probleme in der Partnerschaft, familiäre Hürden sowie unerfüllte Träume und Wünsche (z. B. unerfüllter Kinderwunsch) führen zu emotionalen Belastungen, die inneren Stress auslösen.
- Psychische Stressoren: Hierzu zählen unter anderem Probleme durch den ständigen Vergleich mit anderen. Mit dem Aufkommen der sozialen Medien haben diese deutlich zugenommen. Auch allgemeine Ängste und Sorgen können zu den psychischen Stressoren gezählt werden.
Egal, ob psychische, soziale, emotionale oder körperliche Faktoren Stress auslösen – eines bleibt gleich: die Folgen. Wenn unser Körper ständig unter Stress steht, schüttet er Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus. In kleinen Dosen sind diese durchaus nützlich. Werden wir jedoch dauerhaft damit überschwemmt und können sie nicht mehr abbauen, drohen gesundheitliche und psychische Probleme. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Magenbeschwerden, Angststörungen, Tinnitus, Erschöpfungszustände und ein geschwächtes Immunsystem. Ein Faktor, der oft nicht bedacht wird: Stress kann zu Muskelverspannungen führen.
Erfolgreich gegen Stress
Um Stress entgegenzuwirken, gibt es mehrere effektive Maßnahmen, zu denen Bewegung und Sport zählen. Regelmäßige körperliche Aktivitäten, beispielsweise Spazierengehen, Yoga oder Ausdauersport, tragen dazu bei, Stresshormone abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder autogenes Training helfen, die innere Ruhe wiederzufinden. Magnesium und B-Vitamine sind besonders wichtig für die Beruhigung der Stressreaktion und die Lockerung einer stressbedingt verspannten Muskulatur. Magnesium ist nämlich an der Signalübertragung zwischen Muskel- und Nervenzellen beteiligt. Zu beachten ist, dass bei körperlicher oder nervlicher Anspannung der Magnesiumbedarf steigt. Ebenso benötigen wir in Stresssituationen mehr B-Vitamine, die reichlich in Hülsenfrüchten, Fisch, Fleisch und Eiern enthalten sind. Wer also häufig unter Stress leidet und dadurch an Lebensqualität einbüßt, sollte neben der Vermeidung von Stressoren auf ausreichend Bewegung, bewusste Entspannung und eine gesunde Versorgung mit Magnesium und B-Vitaminen achten.