Rotes Gold: Was Blutwerte aussagen

Blutwerte. Unser Blut verrät eine ganze Menge über unseren Gesundheitszustand. Doch was steckt tatsächlich hinter Begriffen wie „Cholesterin“, „HDL“, „LDL“, „AST“, „Triglyceride“, „Harnsäure“ oder „Glukose“? Wir klären auf.

Ein zentraler Punkt der Gesunden­untersuchung (wie auch vieler anderer Untersuchungen) ist die Analyse des Blutes. Dieses liefert uns nämlich eine Unmenge an Informationen, wie es in unserem Innersten aussieht. Je nach Notwendigkeit entscheidet der Arzt, welche von den Dutzenden Blutwerten von Interesse sind. Einige dieser Blutwerte möchten wir Ihnen heute vorstellen. Bitte beachten Sie, dass die Normbereiche variieren können, und verlassen Sie sich ausschließlich auf die Informationen Ihres Arztes. Zudem sind bei der Auswertung stets auch noch andere Faktoren wie Alter oder Geschlecht zu berücksichtigen.

Leberwerte

(u. a. AP, ALT, AST, GGT)
Praktisch bei jeder Blutuntersuchung werden die Leberwerte genauestens untersucht. Erhöhte Leberwerte deuten auf geschädigte Leberzellen (z. B. durch Alkohol, Infektionen oder Arzneimittel) hin.

Blutfette

(u. a. Cholesterin, LDL, HDL, Triglyceride)
Die Blutfettwerte gelten als Risikoindikator für Herz-Kreislauf-Probleme und können Probleme mit dem Stoffwechsel aufzeigen. Das Gesamtcholesterin dient sozusagen als grobe Orientierung, während weitere Werte eine detaillierte Auskunft geben.

Eisen

Eisen ist in den roten Blutkörperchen enthalten und ein wichtiger Faktor zur Blutbildung. Um einen Eisenmangel festzustellen, werden häufig auch der Eisenspeicher (Ferritin) sowie der Eisentransporter (Transferrin-Sättigung) beobachtet. Die Symptome eines Mangels sind sehr vielfältig, einige davon sind ständige Müdigkeit, Juckreiz oder Schlafstörungen.

Blutzucker (Glukose)

Für viele Diabetiker gehört das Messen des Blutzuckers zur täglichen Routine. Auch bei einer Blutuntersuchung beim Arzt wird meistens auf diesen Wert geachtet. Blutzucker stellt die Energieversorgung der Zellen sicher.

Eiweiß

Im Blut gibt es über hundert verschiedene Eiweißstoffe, die verschiedenste Aufgaben in unserem Körper übernehmen. Um einen groben Überblick zu erhalten, gibt es die Möglichkeit einer gesamten Messung. Falls notwendig, können detailliertere Untersuchungen folgen.

Harnsäure

Harnsäure ist ein Abbauprodukt des Körpers. Ist zu viel davon im Blut vorhanden, kann es auf Dauer zu Komplikationen wie Gicht oder Nierensteinen kommen. Der Harnsäurewert kann ebenso mittels Harnuntersuchung festgestellt werden.


Wichtig:
Je nach Messung und Geräten können die Werte (und somit auch der Normalbereich) variieren. Für gewöhnlich werden neben Ihren ermittelten Blutwerten stets auch die Normalbereiche angegeben. Blutwerte müssen immer von einem Arzt gedeutet werden. Lassen Sie sich nicht anhand einzelner Zahlen oder möglicher Bedeutungen im Internet verunsichern, sondern besprechen Sie die Ergebnisse mit dem Arzt Ihres Vertrauens.


 

Eine Auswahl diverser Blutwerte inkl. der Durchschnittswerte des Normalbereichs:

Alkalische Phosphatase (AP):
Frauen 55–147 U/l; Männer 62–176 U/l
Alanin-Aminotransferase (ALT):
Frauen < 35 U/l; Männer < 50 U/l
Aspartat-Aminotransferase (AST):
Frauen < 35 U/l; Männer < 50 U/l
Gamma-Glutamyltransferase (GGT):
Frauen < 40 U/l; Männer < 60 U/l
Gesamtcholesterin: unter 200 mg/dl
Lipoprotein niederer Dichte (LDL): unter 160 mg/dl
Lipoprotein hoher Dichte (HDL): über 40 mg/dl
Triglyceride: unter 150 mg/dl
Eisen:
Frauen (40 Jahre): 23–134 µg/dl; Männer (40 Jahre): 35–168 µg/dl
Glukose (nüchtern): ca. 70–100 mg/dl
Eiweiß: 6,5–8,5 g/dl
Harnsäure:
Frauen: ca. 2,3–6,1 mg/dl; Männer: ca. 3,6–7,2 mg/dl
Erythrozyten:
Frauen: 4,3–5,2 Mio./µl; Männer: 4,8–5,9 Mio./µl
Hämoglobin:
Frauen: 12–16 g/dl; Männer: 14–18 g/dl
Hämatokrit:
Frauen: 37–47 %; Männer: 40–54 %
Größe der roten Blutkörperchen (MCV): 78–94 fl
Mittleres korpuskuläres Hämoglobin (MCH): 28–34 pg
Leukozyten: 4.000–10.000/µl
Thrombozyten: 150.000–400.000/µl
Stabkernige Granulozyten: 3–5 %
Segmentkernige Granulozyten: 50–70 %
Monozyten: 3–7 %
Lymphozyten: 25–45 %

 

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